Wacker ringt Neustrelitz nieder

Das Glück der Tüchtigen

 

Wacker ringt Neustrelitz nieder

FSV Wacker 90 Nordhausen – TSG Neustrelitz 2:1 (1:1)

 

Tobias Becker war nicht nur der gewohnte Aktivposten, sondern auch sehenswerter Torschütze

Es war das erwartet schwere Match gegen einen unbequemen Gegner, der hoch motiviert begann. Doch Wacker machte schnell klar, wer Herr im Hause ist und drängte die Mecklenburger hinten rein. Als in der 16. Minute Assinouko plötzlich frei vorm Tor stand reagierte Tino Berbig in der kurzen Ecke noch prächtig, doch drei Minuten später war er machtlos, nachdem eben jener Assinouko sich mit Jerome Propheter im Stile von Freistilringern behakelnd zur Grundlinie durchlief aus spitzem Winkel den Ball irgendwie an Berbig vorbeizirkelte: 0:1. Wacker brauchte einige Minuten um sich von dem Schock zu erholen, nahm gegen Ende der Halbzeit aber wieder Fahrt auf. Cihan Uçar wird im Strafraum zweimal überrascht und kann nichts aus den guten Möglichkeiten machen, Nils Pichinot scheitert in der 37. Minute knapp und so war es wieder einmal dem Kämpfer Tobias Becker vorbehalten, den Ausgleich zu erzielen. In der 45. Minute bekommt er einen zu kurz abgewehrten Ball in der zweiten Angriffswelle und überlupft den Hüter der TSG aus 18 m gekonnt.

Mit diesem verdienten Ausgleich ging es in die Kabinen, aus denen Wacker schwungvoll und aggressiv zurückkam. Immer weiter wurden die Gäste in die eigene Hälfte gedrängt, blieben aber dennoch kreuzgefährlich und hatten Pech, dass Kalinofski und Kelbel nur den Pfosten trafen. Bei Wacker wurde jetzt Kevin Schulze immer offensiver und bediente seine Vorderleute. Schließlich war es wieder „Becks“, der sich ein Herz fasste und in der 72. Minute mit seinem Gewaltschuss das Tor nur knapp verfehlte.
Neustrelitz schwanden nun zunehmend die Kräfte und Wacker rannte weiter erbarmungslos an. Volkan Uluç brachte Genausch und Mickels als frische Stürmer, die für noch mehr Druck sorgten und der Routinier Peßolat kam für den quirligen Kauffmann.

Auch Nils Pichinot hatte heute einen schweren Stand gegen robuste Gegenspieler

Am Ende belohnten sich die Nordhäuser für eine engagierte kämpferische Leistung mit dem 2:1 kurz vor Toresschluss.
Die Ironie der Geschichte wollte es, das just der Mann den Siegtreffer erzielte, der schon einmal im AKS das 2:1 in diesem Aufeinandertreffen schoss. Damals allerdings im Trikot der TSG: Dino Medjedovic. Verdient hatte er es allemal, denn auch er hatte 90 Minuten vorbildlich für diesen Sieg geackert.
In der Halbzeitpause wurde „Ossi“ Eisfeld geehrt zu seinem 80. Geburtstag, der Mann der sagenhafte 972 Spiele bestritt – und alle für seinen Nordhäuser Heimatverein.

 

 

FSV Wacker 90 Nordhausen:
Berbig – Häußler, Propheter, Esdorf, Schulze – Becker – Kauffmann, (69. Peßolat) Uçar, (76. Genausch) Medjedovic – Pichinot, Azemi (65. Mickels)

TSG Neustrelitz:
Quindt – P.Eggert, Kalinowski 73. Okumura), Luksik, Zingu – Baloki, Dervishaj, – Lukesch (46. Teklic), Kelbel, Abbruzzese (90. Ujimwen) -Assinouko

Tore: 0:1 Assinouko (20.), 1:1 Becker (45.), 2:1 Medjedovic (86.)

Zuschauer: 474

Trainerstimmen:

Tomasz Grzegorczyk (TSG Neustrelitz):
Wir sind nach Nordhausen gekommen, um zu kämpfen und haben in der 1. Halbzeit kompakt gestanden und gut gegen den Ball gearbeitet. Uns war klar, dass wir hier auf eine der besten Mannschaften der Liga treffen werden, die in der zweiten Hälfte stark gepresst und uns das Leben schwer gemacht hat. Es war Pech, dass wir kurz vor Schluss das Gegentor bekamen, nachdem wir zwei Pfostentreffer hatten. So ist das, wenn man hinten drin steht. Wir müssen uns unsere Punkte nun woanders holen.

Volkan Uluç (FSV Wacker 90 Nordhausen):
Uns war klar, dass es heute ganz schwierig wird. Man gewinnt nicht automatisch, weil man weiter oben in der Tabelle steht. Die Einstellung dazu muss stimmen. Tomek ist ein guter Trainer, der neue Impulse bringt und so war ich mit der ersten Hälfte heute nicht glücklich. Entscheidend war heute, wie wir über den Kampf zum Spiel gefunden haben und erstmals in dieser Saison einen Rückstand gedreht haben. Es war eine schwere Geburt, doch am Ende zählen die drei Punkte.