Nordhausen schlägt Erfurt

Derbysieg unter Flutlicht

Über einen knappen und hart umkämpften Sieg konnten sich die Fans des FSV Wacker 90 Nordhausen am Freitag unter Flutlicht gegen den Rivalen aus der Landeshauptstadt freuen. An einem wundervollen Spätsommerabend fanden knapp 3000 Zuschauer den Weg in den Albert-Kuntz-Sportpark und sollten dafür auch mit einem sehenswerten Derby belohnt werden.

Zum wohl ersten Mal in der Historie dieser Paarung, sollten die Südharzer als Favorit in das Spiel gehen. Die auf fünf Positionen veränderten Wackeraner waren auch von Anfang an die Mannschaft, die das Spiel bestimmen wollte. In den ersten Minuten wurden die Angriffe der Jungs von Heiko Scholz allerdings noch von der Erfurter Defensive gut verteidigt. Erfurts erstes Lebenzeichen dann nach einem Konter, als Rüdiger lang geschickt wurde und zum Abschluss kam (20.). Sein Schuss verfehlte das Glinker-Tor jedoch deutlich. Anschließend kamen die Hausherren besser ins Spiel. Erst prüfte Heidinger den Gästekeeper (26.), danach hatte der Ex-Erfurter Kammlott die Chance zur Führung für Nordhausen. Sein Schuss landete aber genau in den Armen von Theißen (38.). So ging es mit einem Unentschieden in die Halbzeit.

Beide Trainer schickten die elf Spieler, wie in den ersten 45 Minuten, in den zweiten Durchgang. Und dieser Begann aus Sicht der Nordhäuser bestmöglich. Nach einem Fehlpass der Erfurter im Mittelfeld landete der Ball bei Kores, welcher den Ball nach Außen auf Göbel weiterleitete. Seine scharfe Eingabe konnten die Erfurter nicht sauber klären und der Ball landete erneut bei Kores. Diesmal zog der Mittelfeldakteur der Nordhäuser direkt ab und traf so sehenswert zum 1:0 für Hausherren (50.). Die Nordhäuser Führung war scheinbar der Weckruf für die Gäste, den mit dem Gegentor wurden die Gäste spielbestimmend. Nach Unruhe im Nordhäuser Strafraum musste erst Göbel auf der Linie klären, danach warf sich Glinker in einen Erfurter Schuss (55.). Nach einem Eckball köpfte Veselinovic den Ball nur knapp über den Querballbalken (64.). Auch der eingewechselte Jovanovic sorge nochmal für Unruhe vor dem Nordhäuser Tor. Die beste Möglichkeit zum Ausgleich hatte wieder Veselinovic, als sein Kopfstoß am Pfosten landete (86.). In der Nachspielzeit dann noch eine Riesenchance für Wacker, als Dörnte Theißen den Ball abnehmen konnte. Allerdings war der Erfurter Torwart sofort wieder hellwach und konnte mit einer Glanzparade seinen Fehler wieder korrigieren (90.+2). So bleibt es bis zum Abpfiff bei der knappen Führung für Nordhausen.

Letztendlich gewinnt Wacker das Spiel, weil sie über die gesamte Spielzeit mehr in die Partie investiert haben und in vielen Szenen cleverer agierten. Mit dem Dreier konnten die Nordhäuser den ersten Heimsieg seit der Saison 1992/93 in einem Punktspiel im AKS gegen die Erfurter einfahren. Zusätzlich übernachtete man als Spitzenreiter in der Tabelle der Regionalliga NordOst. Für Wacker heißt es nun am kommenden Freitag, dem 27. September, in Leipzig nachzulegen. Dort kommt es unter Flutlicht zum Spitzenspiel zwischen Lok und unserer Mannschaft.

FSV Wacker 90 Nordhausen: Glinker – Stauffer, Müller, Blume, Göbel – Heidinger (73. Beil), Becker, Löhmannsröben, Kores (78. Dörnte)- Pichinot, Kammlott (88. Genausch)

FC Rot-Weiß Erfurt: Theißen – Novy, Becken, Lela, Adomah (83. Brasnic) – Dittrich (86. Halili), Rüdiger, Schmitt, Gladrow (62. Jovanovic) – Aydemir, Veselinovic

Tor: 1:0 Kores (50.)

Zuschauer: 2871




Trainerstimmen:

Heiko Scholz (FSV Wacker 90 Nordhausen):

Wir haben verdient gewonnen, weil wir mehr investiert haben heute, den Erfurtern in der 1. Halbzeit keine richtige Chance zugelassen haben. Nach unserem Tor hat RWE alles nach vorn geworfen und wir waren leider nicht clever genug, ein zweites Tor zu erzielen. Deshalb wurde es noch einmal spannend. Ich bedanke mich auch für die tolle Unterstützung der Fans heute, das hat Spaß gemacht.

Thomas Brdaric (FC Rot-Weiß Erfurt):

Glückwunsch an Nordhausen. In der ersten Hälfte war es ein ausgeglichenes Spiel mit vielen Zweikämpfen, bei denen sich nichts geschenkt wurde. Anfangs der zweiten Hälfte haben wir den Gegner eingeladen und prompt das Tor kassiert. Danach waren wir das bessere Team und hatten klare Chancen. Leider hat es nicht mehr gereicht, das Spiel zu drehen. Das tut mir für meine Jungs sehr leid.