Wacker erreicht die nächste Runde im Thüringen-Pokal mit bitterem Beigeschmack

Gestolpert, aber nicht gefallen

Dass es keine leichte Aufgabe beim Landesklassevertreter in Altengottern wird, darüber waren sich die Verantwortlichen des FSV Wacker 90 Nordhausen schon vor dem Spiel klar. Was dann aber wirklich am Samstag auf dem Sportplatz „Am Kanal“ geschah, war so nicht zu erwarten – leider nicht nur aus sportlicher Sicht. Für die Vorkommnisse während der ersten Hälfte möchte sich der FSV Wacker 90 Nordhausen an dieser Stelle nochmals beim Gastgeber, dem SV 90 Altengottern, entschuldigen.

„Diese Dinge müssen endlich aufhören. Wacker wurde in Altengottern herzlichst empfangen und dann kommt es zu solch einer Situation. Das muss einfach nicht sein. Dieses Auftreten schadet uns als Verein und führt mit großer Sicherheit zu einer sinnlosen Geldstrafe. Wir werden die Gesamtsituation zum Vorfall zeitnah intern analysieren und dementsprechend bewerten. Ich möchte mich nochmals im Namen des Vereins beim SV Altengottern dafür entschuldigen,“ so Wacker Präsident Nico Kleofas.

Genauso unpassend wie das Auftreten einiger Wacker-Anhänger, war auch die Darbietung der Spieler. Einen Klassenunterschied suchte man vergebens. Die über 500 Zuschauer sahen von Beginn einen mutigen Gastgeber, der bereits nach 6 Minuten schon das 1:0 auf dem Fuß hatte, als Kulczyk allein vor Guderitz auftauchte und nur knapp am Tor vorbeischoss. Wacker versuchte spielerisch ein Mittel zu finden, doch die Defensive des SVA war hellwach und immer zur Stelle. Nach einem Freistoß aus 20 Metern landete der Ball auf dem Kopf von Camkin, der mit einem platzierten Kopfball in der 22. Spielminute für die Überraschung sorgte, indem er das 1:0 für den Außenseiter erzielte. Im Anschluss dieses Treffers kam es zu den bekannten Vorfällen und die Partie wurde für knapp 20 Minuten unterbrochen.

Nach der unfreiwilligen Pause übernahm Wacker das Spiel, konnte sich aber keine gefährlichen Chancen herausspielen. So war es letztendlich eine Standartsituation, die für den Ausgleich sorgte. Scholl sein Freistoß landete in der 25. Spielminute unhaltbar im Tor der Hausherren. Weiter sollte nichts passieren und so ging es mit einem 1:1 in die Pause.

Die zweite Hälfte fing so an, wie die erste endete. Wacker drängte auf das zweite Tor, konnte jedoch keine gefährlichen Chancen herausspielen. Ein Schuss von Ucar (70.), eine Chance von Genausch (76.) und eine Doppelchance von Beil und Stauffer sind dabei die erwähnenswertesten Möglichkeiten, die sich der Favorit erarbeitete. In dieser Phase war aber bereits eine körperliche Überlegenheit der Profis aus dem Südharz zu erkennen, die aber nicht in Tore umgesetzt werden konnte. Somit kam es zur Verlängerung.

Die besten Möglichkeiten in der ersten Hälfte dieser Verlängerung hatten Genausch per Kopf und Ucar, der aus kurzer Distanz über das Tor schoss. Die Erlösung dann per Standard in der zweiten Halbzeit der Verlängerung, als Scholl für Haritonov auflegte. Sein trockener Schuss landete zum 1:2 im linken unteren Eck (115.). Nur zwei Minuten später dann das 1:3, als Andacic den Ball wunderschön unter die Querlatte jagte (117.). Dann war Schluss. Wacker rettete sich in die nächste Runde, das weiß auch Kapitän Tobias Becker.

„Riesen Respekt an das Team aus Altengottern. Wir hätten dort auch 0:2 zurückliegen können. Es war ein Tag, an dem wir immer wieder ans uns gescheitert sind. Wir sind eine Runde weiter, das ist erstmal wichtig,“ so der Nordhäuser Kapitän heute nach dem Training.

Ein riesen Kompliment geht nochmals an das Team von Trainer Marcus Ceromin, der mit seinen Jungs fast für eine Sensation gesorgt hat. Eine Überraschung ist ihm und seiner Mannschaft definitiv gelungen.

Auf wen der FSV Wacker 90 Nordhausen im Viertelfinale des Köstritzer-Pokals treffen wird entscheidet sich bei der Auslosung am kommenden Freitag, dem 18.10., in der Halbzeitpause des Regionalligaspiels zwischen dem FC Rot-Weiß Erfurt und dem Bischofswerdaer FV 08 im Steigerwaldstadion.