Kollektives Durchatmen

Wacker erreicht nächste Pokalrunde

Wie viele Steine den Wacker-Verantwortlichen heute Nachmittag von Herzen gefallen sein mögen, man kann es nur erahnen. Die zweite Pokalrunde brachte den Fußball-Regionalligisten FSV Wacker 90 Nordhausen am Sonntag zu einem alten Bekannten, zum Oberligisten BSG Wismut Gera. Genau zu jenem Verein, dem im vergangenen Jahr die Überraschung gelang. Die Geraer setzten sich nach packenenden 120 Minuten im Elfmeterschießen durch und erreichten das Finale im Landespokal. Ähnlich dramatisch verlief die Neuauflage, in der sich das Team von Trainer Volkan Uluc mit 6:4 (0:0; 1:1) durchsetzte.

Jerome Propheten mit dem Kopfball zum 1:0 in der 105. Minute

Kollektives Durchatmen bei Wackers Fußballern – die nächste Runde ist erreicht. Es war kein einfaches Spiel vor 563 Zuschauern im Stadion am Steg. Der Gastgeber hatte dem Favoriten in der ersten Hälfte gut Paroli geboten, spielte mit und stand in der Abwehr kompakt. Die Nordhäuser probierten viel über die flinken Außen wie Vladimir Kovac und Nils Pichinot, ihre Flanken in den Strafraum fanden jedoch nicht den richtigen Abnehmer. Gefährlich wurde es auf beiden Seiten nur sehr selten. Die Partie verlief bis zur Pause recht ausgeglichen. In der zweiten Hälfte verflachte die Partie zusehens. Der Gastgeber hatte nicht mehr die Power wie in den ersten 45 Minuten. Es  überwog ihr Kampfgeist, auf dem Platz ging es nun etwas ruppiger zu. Uluc brachte mit Jerome Propheter und Florian Beil frischen Wind. Nach mehrmonatiger Verletzungspause (Leisten-OP) stand auch Joy-Lance Mickels wieder im Kader, er kam in der 72. Minute für Marcell Sobotta.  Wacker kontrollierte das Spiel ohne sich zwingende Torchancen zu erarbeiten. Torlos ging es in die Verlängerung. 

Tino Berbig mit einer Glanzparade im Elfmeterschießen

Konditionell baute Gera immer weiter ab. Wacker kontrollierte weiterhin, es fehlte lediglich das Tor. Notiert wurden ein, zwei Fernschußversuche. Die 105. Minute brachte die Erlösung: Ecke, Kopfball, Tor, kollektiver Jubel. Nach einer Ecke von Tobias Becker war es Jerome Propheter, der völlig freistehend zum 1:0 einköpfte. In der zweiten Hälfte der Verlängerung hatte Florian Beil das 2:0 auf dem Fuß, der Ball flog aber über das Gehäuse. Das wäre die Vorentscheidung gewesen. Mit dem Schlusspfiff nahm die Dramatik seinen weiteren Lauf. Ein Freistoß aus zentraler Position hob Carsten Weis über die Mauer und traf zum 1:1-Ausgleich. 

 

Kollektiver Jubel nach dem letzten Elfmeter von Felix Müller

Vor knapp zehn Monaten gewann Gera den Elfmeterkrimi. In der Neuauflage behielt die Wacker-Elf, sie legte jeweils vor, die Nerven. Tobias Becker, Jerome Propheter, Maurice Pluntke, Florian Beil und Felix Müller verwandelten souverän. Und Wackers Keeper Tino Berbig wurde zum Helden. Er hielt gleich den ersten Elfmeter des Gastgebers und bewahrte Wacker vor noch mehr Dramatik. Der Rest ging nach dem fünften erfolgreichen Wackerschützen im kollektiven Jubel unter. (Sam) 

 

 

Aufstellung: Berbig – Kovac, Esdorf, Pluntke, Göbel (93. Müller), Becker, Pichinot, Andacic (58. Propheter), Sobotta (72. Mickels), Merkel (65. Beil), Kammlott