Erste: Auswärtsmisere hält weiter an
Auch im sechsten Auswärtsspiel in Folge kann der FSV Wacker 90 Nordhausen in der Fremde nicht gewinnen. Beim VfL Halle 96 setzte es eine verdiente 0:4-Niederlage, die auch noch deutlich höher hätte ausfallen können. Dementsprechend verärgert war der mitgereiste Nordhäuser Anhang, der seinen Unmut nach Spielende der Mannschaft gegenüber auch deutlich artikulierte.
Wacker begann energisch. Matthias Peßolat schickte die selbe Startelf ins Rennen, die eine Woche zuvor Bischofswerda die erste Saisonniederlage beibrachte. 120 Sekunden nach Anpfiff der Partie zappelte das Runde bereits im Hallenser Kasten. Lennart Liese staubte ab, brach seinen Jubel aber kurz darauf schon wieder an. Der Unparteiische Marek Nixdorf aus Dresden hatte auf Abseits entschieden, da Martin Salin wohl das Blickfeld von VfL-Keeper Elm zu stark beeinträchtigt hatte. Der Kölner Keller blieb verständlicherweise stumm, die frühe kalte Dusche für die Hallenser blieb aus. Wacker setzte nach, Erik Schneider versuchte es wenig später aus der Distanz. Sein Schuss ging knapp am 96er-Kasten vorbei.
Aber auch der VfL Halle 96 spielte mit. Nach einer Eckenstafette trafen die Gastgeber im dritten Anlauf durch Schunke (10.). Wacker musste wieder einen Standardgegentor hinnehmen und geriet immer mehr unter Druck. Bergmann hätte auf 2:0 stellen müssen, doch Sabri Vaizov war zur Stelle (15.). Halle hatte das Spielgeschehen Mitte der ersten Hälfte fest im Griff, doch ein weiterer Treffer fiel nicht. Allein Kowalski hatte zwei Großchancen auf dem Schlappen, doch Wacker-Keeper Vaizov ließ sich nicht düpieren. Auf der anderen Seite konnte ein Aluminiumtreffer von Husung als kleines Lebenszeichen der Gäste notiert werden. Halle 96 nahm die knappe Führung mit in die Kabine.
Auch im zweiten Durchgang lief Wacker seiner Bischofswerda-Form weiter hinterher. Es fehlte vor allem die Präzision im Spiel nach vorn. Halle bekam die zudem die nötigen Räume wie auf dem Präsentierteller. Der eingewechselte Nils Morten Bolz profitierte in der 60. Minute von einem Abstimmungsfehler unserer Defensive. Den ersten Schuss parierte Vaizov klasse per Fußabwehr, der Nachschuss zappelte dann in den Maschen. Und es sollte noch dicker für die Gäste aus dem Südharz kommen. In der 66. Minute zeigte Referee Nixdorf auf den Punkt. Er hatte ein Foulspiel von Lennart Liese an einem Hallenser in der verbotenen Zone gesehen. Kowalski verwandelte sicher vom Punkt. Unsere sechste Saisonniederlage nahm nun deutliche Konturen an. Und Halle hatte noch einen in petto. Bolz ist wieder einmal nicht zu packen. Gegenspieler Alsela schüttelte er im Eins-gegen-Eins viel zu leicht ab, auf dem Weg zum Wacker-Strafraum nur noch freie Wiese vor sich. Seine gut getimte Hereingabe findet Lubsch, der ohne Bedrängnis zum Endstand einköpft und freundlich “Danke” sagt.
Das Auftreten unserer Mannschaft in der fremde war wieder einmal weder Fisch noch Fleisch. Natürlich haderte man mit der ein oder anderen Situation im Spiel. Das nicht gegebene Tor von Liese oder die zumindest diskutable Elfmeterentscheidung gegen uns. Das alles lamentieren hilft ja nichts. Es bleibt ein großes Rätsel, warum die Peßolat-Elf ihre PS bislang nur im heimischen Stadion auf das Grün bringen kann und auswärts weiterhin ein sicherer Punktelieferant bleibt.
Wacker Nordhausen: Sabri Vaizov, Dejvi Alsela, Kevin Husung, Paul Kohl, Lennart Liese, Robert Knopp, Nick Poser, Martin Salin (70. Thomas Riemekasten), Hagen Pietsch, Linus Czosnyka (79. Lachlan Will), Erik Schneider (C).
Tore: 1:0 Arnold Schunke (10.), 2:0 Nils Morten Bolz (60.), 3:0 Max Kowalski (66.), 4:0 Francesco Lubsch (83.).
Gelbe Karten: Halle 96: Lubsch, Schunke, Katzenberger. Wacker: Poser, Pietsch, Schneider.
Zuschauer: 260
SR-Team: Marek Nixdorf, Philipp Jacob, Clemens Biastoch.