FC Einheit Wernigerode - Wacker Nordhausen 6:2

Erste: Demütigung im Harzderby

Ein rabenschwarzer 1. Adventssonntag beim FC Einheit Wernigerode.

Advent, Advent. Ein Lichtlein brennt. Auf der Anzeigetafel im Mannsberg-Stadion brannten am 1. Advent gleich 6 Kerzen, bei den Gästen lediglich zwei. Wacker lässt sich im Harzderby von Einheit Wernigerode demütigen und ist mit sechs Gegentreffern noch gut bedient. Von allen Negativerlebnissen auf fremden Platz in dieser Saison war dieses dann doch sehr ernüchternd! Und man darf sich bei Schlussmann Lucas Treiber bedanken, dass der Nachmittag im Oberharz nicht noch deprimierender für alle, die es mit Wacker halten, ausgefallen ist.

Warum wir uns von den Wernigerödern so dermaßen am Nasenring durch das kleine enge Mannsberg-Stadion führen haben lassen, bleibt leider unbeantwortet. Es mag vielleicht daran gelegen haben, dass mit Liese (5. Gelbe), Pietsch (Gelb-Rot) und Husung (Erkältung) gleich drei Stammkräfte fehlten. Sicher war die kalte Dusche nach 120 Sekunden nicht gerade förderlich für das eigene Selbstbewusstsein. Aber es waren da noch 88 Minuten Zeit um auf dem Platz eine Antwort darauf zu geben. Die Ausrichtung des FC Einheit „lang, hoch, weit“ ging dagegen komplett auf. Viel lief auch über deren linke Seite, wo vor allem Gino Dörnte immer wieder Nadelstiche setzte. Sein Tor zum 4:0 Halbzeitstand war zwar noch abgefälscht, fiel mit Absage. Auch der bullige Wernigeröder Stürmer Elia Miro Friebe war von unserer Defensive nicht zu fassen. Nur einige Notizen auf einem sehr langen Spickzettel, wo auch zwei Strafstöße gegen uns, die verletzungsbedingte Auswechslung von Lachlan Will in der 32. Minute und gute Möglichkeiten von Schwerdt, Salin, Knopp und Kohl aufgeführt waren. Ja, die gab es!

Die Kabinenpredigt von Matthias Peßolat in der Halbzeitpause fiel kurz und knackig aus. Wacker stand nach wenigen Minuten schon wieder auf dem Platz. Doch nur die kühnsten Optimisten glaubten daran, dass man am deutlichen 0:4 Rückstand ernsthaft noch etwas drehen könnte. Daran änderte auch der Dreifachwechsel von Meier, Ostmann und Fiedler für Enekegho, Salin und Czosnyka (68.) oder die Ergebniskosmetik von Poser und Schwerdt in der Schlußphase der Partie nichts. Kurzum, an der 7. Auswärtspleite gibt es nichts schönzureden. Sie ist auch in der Höhe völlig verdient!

Schlagzeilen nach der Partie: “FSV Wacker Nordhausen mit löchrigster Defensive der NOFV-Oberliga Süd” (DFB.net) oder “Und schon wieder: Wacker Nordhausen verliert klar auswärts” (TA).

Es steht ja außer Frage, dass unsere Mannschaft mehr auf dem Kerbholz hat als der aktuelle 17. Tabellenplatz aussagt. Doch um den Turnaround hinzubekommen müssen sich alle um die Brisanz der Situation bewusst sein. Es ist zwar noch nicht Ostern, aber ein Torwarttitan sagte einmal „Wir brauchen Eier!“ Mit den anderen Ergebnissen vom  letzten Spieltag und unserem Aussetzer in Wernigerode ist nicht mehr viel Luft bis zur roten Laterne. Um uns aus dem Tiefen des Tabellenkellers herauszuarbeiten helfen nur noch Siege und Punkte! Das sollte nun auch dem letzten klar sein!

Wacker Nordhausen: Lucas Treiber (TW), Leonard Enekegho (68. Patrick Meier), Paul Kohl, Julius Schmidt, Martin Salin (68. Marco Ostmann), Dejvi Alsela (47. Elias Gorges), Lachlan Will (32. Robert Knopp), Erik Schneider, Felix Schwerdt (C), Linus Czosnyka (68. Yannik Fiedler), Nick Poser.

Tore: 1:0 2:0 Elia Miro Friebe (2., 14.), 3:0 Kevin Hildach (25. FE), 4:0 Gino Dörnte (45. +1), 5:0  Bocar Baro (57. HE), 6:0 Nick Sitzenstock (67.), 6:1 Nick Poser (82.), 6:2 Felix Schwerdt (88.).

Zuschauer: 381

Gelbe Karten: Wernigerode: Singbeil, Farwig. Wacker: Treiber, Kohl.

SR-Team: Johnny Schiefer, Felix-Benjamin Schwermer, Tim Haubenschild.