Die Partien vom 20.06. und 23.06. im Kurzabriss

Pokal-Rückblick

Eine kurze, aber intensive Pokalzeit liegt hinter uns. Das hat nicht nur Kraft gekostet, dass ging auch stark an die Substanz. Was jedoch bleibt ist die Erkenntnis “ENDLICH WIEDER FUßBALL!” Und bitte schnell viel mehr davon!

Wacker beim Elfmeterschießen in Bad Frankenhausen. „The winner takes it all!“

Sich nach acht Monaten Zwangspause quasi per Kaltstart auf ein solches „Blitzturnier“ vorzubereiten, zwei Pokalpartien binnen drei Tagen zu spielen und dabei unterm Strich außer kleineren Blessuren auch noch verletzungsfrei wieder herauszukommen, dass ist aller Ehren wert.

“Es war aufregend und neu!” Tim Wiese

Wie jeder Fußballbegeisterte lechzte auch unsere Oberligamannschaft danach, dass es endlich wieder los geht. Im Achtelfinale gegen den SV BW91 Bad Frankenhausen begann es auch sehr gut für unsere Jungs. Zwei Elfmetertore von Rückkehrer Felix Schwerdt vor 700 Zuschauern stellten die Weichen im Stadion An der Wipper in die richtige Richtung. Doch ein unbequemer Gegner kam heran, glich aus und drehte sogar das Ding komplett zu seinen Gunsten um. Aber die Seeland-Elf bewies Stehvermögen, zeigte bei hochsommerlichen Temperaturen und trotz 50-minütiger Unterzahl Charakterstärke, Teamspirit und Kampfgeist.

Der Ausgleichstreffer von Robert Knopp in buchstäblich allerletzter Sekunde der 30-minütigen Draufgabe setzte dann nochmals letzte Reserven frei, um ein dramatisches Elfmeterschießen zu unseren Gunsten zu entscheiden. Im Wackertor bestritt der 17-jährige Tim Wiese seine Feuertaufe, íhm folgten gegen Jena seine U19-Teamkollegen Luca Pezely, Kevin Floßmann und Paul Kohl mit dem Debüt im Männerbereich. Und sie blieben dabei ohne Fehl und Tadel.

„Wir sind mächtig stolz auf die Jungs, dass sie in der Vorbereitung und dann in den Spielen gezeigt haben, dass sie Potenzial haben, um auch im Männerteam zu bestehen. Wenn man beide Pokalspiele nimmt, haben alle ihre Aufgabe voll erfüllt. Wir sind auch Philipp Seeland dankbar, dass er den Jungs die Chance ermöglicht hat, Erfahrungen zu sammeln.” Sven Kreidemeier, U19-Trainer

Nach dem dramatischen Finish vergangenen Sonntag (20.06.) brachen im Stadion An der Wipper alle Nordhäuser Dämme. In den Gesichtern der Gastgeber hingegen sah man pure Fassungslosigkeit. Respekt und Anerkennung an den Gegner für einen rassigen Pokalfight, von dieser Stelle aus nochmals beste Grüße an die Sportfreunde des SV Blau-Weiß 91 Bad Frankenhausen für die tolle Zusammenarbeit vor, während und nach dem Pokalspiel!

Elfmeterkrimi gewonnen. Danach brachen alle Dämme: Foto: Video-Screenshot

Im Viertelfinale wartete dann im heimischen Albert-Kuntz-Sportpark Regionalligist FC Carl Zeiss Jena, der im Achtelfinale Ligakonkurrent ZFC Meuselwitz mit 5:0 ausschaltete. Endlich wieder Fußball in Nordhausen, wenngleich sich den Zuschauern aufgrund der fehlenden Haupttribüne ein ungewohntes Bild im Stadion bot. 525 Zuschauer wollten die Partie Mittwochabend (23.06.) sehen, die sicherlich bemerkt haben, dass in der Kürze der Zeit viel improvisiert werden musste, um dem Viertelfinale gegen Jena einen würdigen Rahmen zu verpassen.

Debüt im Männerbereich für Luca Pezely (U19) gegen Jena.

Mit dem Pfand von 120 Minuten in den Knochen ging es in die Partie. Im Spiel selbst gab sich favorisierte Viertligist keine Blöße und zog standesgemäß in die nächste Pokalrunde ein. Dazu gratulieren wir dem FCC und danken allen, die trotz der Kurzfristigkeit bei der Organisation und Durchführung des Pokalviertelfinals im AKS mitgewirkt haben!

Bei uns bleiben einzigartige Erinnerungen im Kopf haften, die zeigen, was wir in den letzten pandemischen Monaten ohne die schönste Nebensache der Welt doch so alles vermisst haben.

Nun richtet sich der Fokus auf die anstehende Saison, bestmögliche Sommervorbereitung und dann hoffentlich einen guten Start in die Oberliga.

Stimmen zu den Pokalspielen:

Philipp Seeland mit einem Resümee zum Pokalwettbewerb: „Es war sicherlich eine schöne Sache, dass wir zurück auf den Platz gekommen sind. Ich denke es war alles mit dabei. Es war unglaublich cool, dass Zuschauer dabei sein konnten. Es waren zwei sehr interessante Spiele, Bad Frankenhausen war sicherlich das Highlight. Wo wir den eigentlich erst sicher geglaubten Sieg aus der Hand geben, dann in der 122. Minute in Unterzahl nochmal zum 3:3 stellen und dann noch das Elfmeterschießen gewinnen. Das war eine tolle Sache, ein Mentalitätssieg für die Truppe, was uns einfach auch nochmal enger zusammengeschweißt hat. Darauffolgend hatten wir dieses große Spiel gegen Jena. Wo wir aber wussten, dass wir nach drei Regenerationstagen ein ganz ganz hartes Brett vor der Brust haben würden und wo wir außerdem den ein oder anderen Ausfall kompensieren mussten. Trotzdem haben die Jungs über 90 Minuten alles reingepackt was ging. Sie haben leidenschaftlich verteidigt und wir konnten sogar unseren Matchplan gut umsetzen. Wir haben immer wieder Nadelstiche gesetzt. Das einzige, was halt gefehlt hat, war ein Tor für uns. Was in der ersten Halbzeit absolut möglich gewesen wäre. Am Ende setzt sich dann bei Jena einfach die Qualität durch. Auch in der Breite, da war kaum ein Qualitätsunterschied nach den Wechseln zu sehen. Wir es haben genutzt, wir haben die A-Junioren nochmal eingebaut. Sie haben eine tolle Erfahrung sammeln können und sie haben es alle gut gemacht gegen Jena. Wir hatten echt Spaß, wieder im eigenen Stadion vor unseren Fans spielen zu dürfen. Ich denke, summa summarum war es eine absolut gelungene Geschichte mit dem Pokal. Nach kurzem Durchatmen richten wir dann den vollen Fokus auf die Vorbereitung für die Oberliga, um unsere Saisonziele zu erreichen.”

Marcus Vopel: „Wir hatten das Spiel gegen Bad Frankenhausen eigentlich relativ gut im Griff, versäumten aber nachzulegen. Durch einige fragwürdige Entscheidungen kam dann der Gegner ins Spiel zurück. Wir verlieren dann noch einen Mann und geraten 3:2 in Rückstand, dem ein klares Handspiel vorausging. Mit dem Schlusspfiff kommen wir durch ein spielerisches Ding wieder zurück und entscheiden dann das Elfmeterschießen für uns. Gegen Jena hatten wir auf jeden Fall mehr Chancen als das letzte Mal. Es hat Spaß gemacht, wieder einmal vor heimischer Kulisse zu spielen. Aber am Ende war halt nichts zu holen. Man hat schon gemerkt, dass die viel länger im Saft stehen. Trotzdem war es ein schönes Spiel. Jetzt genießen wir erst einmal ein paar freie Tage, bevor die Vorbereitungen auf das Hauptgeschäft – die Oberliga – wieder losgeht.”

Albert-Kuntz-Sportpark ohne Haupttribüne. Foto: R. Wisse

Robert Knopp zum 3:3 in Bad Frankenhausen: „Das Tor wollte ich unbedingt so machen. Ich habe viel dafür investiert, dass es gelingt. Umso glücklicher war ich, dass es in letzter Sekunde doch noch geklappt hat.“ Zum Jena-Spiel: „Ich kann ich nur sagen „Glückwunsch an Jena“. Wir müssen uns nichts vormachen, aber Jena war uns spielerisch doch überlegen. Unser Plan, den wir uns vorgenommen hatten, ging in der ersten Halbzeit fast auf. Wir konnten uns ein paar gute Chance erarbeiten und wären fast 1-0 in Führung gegangen. Die ersten zwei Gegentore fallen leider zu früh. Wir hätten es gerne für unsere Fans, die uns wieder großartig unterstützt haben, länger spannender gehalten.“

Erik Schneider nach seiner verletzungsbedingten Auswechselung in Bad Frankenhausen: „Das erste Gefühl war schon sehr ekelhaft, ich dachte da wäre einiges kaputt. Aber zum Glück ist nichts schlimmes passiert.“

Paul Kohl: „Es war eine sehr schöne Erfahrung vor den Wackerfans bei der Atmosphäre und gegen einen solchen Gegner zu spielen. Ich bin glücklich darüber, in diesem Spiel meinen ersten Pflichtspieleinsatz für Nordhausen bekommen zu haben.“

Luca Pezely: „Es war ein mega Gefühl, mit der Ersten auf dem Platz stehen zu dürfen. Und dann noch gegen einen Gegner wie Carl Zeiss Jena. Wir haben alles gegeben und bis zum Ende zusammen gekämpft.“

Kevin Floßmann: „Ich habe mich sehr gefreut, im Pokalspiel gegen den FC Carl Zeiss Jena eingewechselt worden zu sein und die Chance erhalten zu haben, seit langen mal wieder in einem Pflichtspiel mitzuwirken.“

Tim Wiese: „Es war aufregend und neu, da es auch gleichzeitig mein erstes Elfmeterschießen sowie das erste Spiel im Männerbereich war.“

“Generationenduell”: Marco Ostmann gegen den “Chipper” Carsten Kammlott

Marco Ostmann: „Das Spiel gegen Bad Frankenhausen war nach langer Zeit wieder unser erstes Pflichtspiel. Die Freude war natürlich groß, aber das sich dieses Spiel zu solch einen Krimi entwickelt hat natürlich keiner gedacht. Als Schlusspunkt war das Elfmeterschießen an der Reihe, was wir uns nach der regulären Spielzeit und der Verlängerung erkämpft haben. Ich denke beim Elfmeterschießen war jeder aufgeregt, aber die erste Entscheidung ist meist die Richtige. Letztendlich haben wir den Sieg eingefahren. Dennoch muss gesagt sein, dass wir durch unsere Fehler den Gegner wieder ins Spiel holen. Im Spiel gegen Jena waren wir natürlich eher der Außenseiter. Wir haben gegen Bad Frankenhausen viele Körner gelassen und das machte sich im Spiel auch bemerkbar. Die ersten 10 Minuten waren wir gut drin im Spiel und konnten eigene Chancen kreieren. Doch durch das 1:0 von Jena waren wir dann etwas gebrochen. Dennoch konnten wir immer wieder kleine Nadelstiche nach vorne durch Konter setzen, aber die entscheidenden Abschlüsse auf Tor haben gefehlt. Letztendlich war es trotzdem eine gute Partie und wir können mit uns zufrieden sein, auch wenn noch nicht alles klappt.“

Achtelfinale | 20.06. | 15 Uhr

SV Blau-Weiß Bad Frankenhausen – FSV Wacker 90 Nordhausen 8:9 n.E.

Startelf Wacker: Tim Wiese (TW), Simran Dhaliwal, Fabian Stix, Marcus Vopel (C), Marco Ostmann, Richard Franz (63. Kai Polotzek), Robert Knopp, Hagen Pietsch (67. Paul Kohl), Erik Schneider (90. +5 Lukas Ortlepp), Felix Schwerdt, Elias Gorges.

Tore Wacker: 0:1, 0:2 Felix Schwerdt (35., 53.), 3:3 Robert Knopp (120. +2). Torschützen Elfmeterschießen: Marcus Vopel, Felix Schwerdt, Elias Gorges, Kai Polotzek, Marco Ostmann, Lukas Ortlepp.

Viertelfinale| 23.06. | 18 Uhr

FSV Wacker 90 Nordhausen – FC Carl Zeiss Jena 0:4

Startelf Wacker: Valentin Henning (TW), Kevin Husung (84. Ronan Rimpler), Fabian Stix (60. Kevin Floßmann), Marcus Vopel (C), Marco Ostmann (76. Luca Pezely), Lukas Ortlepp (28. Kai Polotzek), Richard Franz, Robert Knopp, Hagen Pietsch, Felix Schwerdt, Elias Gorges.

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