Auch Viktoria Berlin wird im Nachholspiel souverän besiegt

Über den Kampf zum Spiel gefunden

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FSV Wacker 90 Nordhausen – FC Viktoria 1889 Berlin 4:1 (2:1)

Unsere Stürmer (hier Carsten Kammlott und Oliver Genausch) sorgten immer wieder für Gefahr vorm Berliner Tor

Bis auf eine Schrecksekunde in der 3. Minute, als Jan Glinker gegen den durchgebrochenen Tobias Gunte Kopf und Kragen riskieren musste, passierte in den ersten Minuten nicht all zu viel Spektakuläres. Viktoria presste schon früh in der Nordhäuser Hälfte und ließ Wacker nicht zur Entfaltung kommen. Nicht unverdient hämmerte deshalb der Berliner Patrick Kapp das Leder aus gut 25 m nach einer Freistoßablage von Ugurcan Yilmaz unhaltbar in die linke Ecke zur 1:0-Führung der Gäste. Da waren 20 Minuten gespielt. Jetzt wurde es Zeit für eine Antwort der Hausherren, und die ließ nicht lange auf sich warten. Nur zwei Minuten später flankte Tobias Becker, der gerade zum zweiten Male Vater geworden ist, von links in den Strafraum, wo die Berliner den Ball nicht wegbekamen und Carsten Kammlott aus halbrechter Position unbedrängt ins linke Eck schießen konnte. Der schnelle Ausgleich gab Wacker Auftrieb und in der Folge bestimmten die Spieler in blau-weiß das Geschehen auf dem Rasen deutlich. In der 27. Minute köpfte Felix Müller eine der kreuzgefährlichen Heidinger-Ecken von links scharf aufs Tor, doch der heute für den gesperrten Stammtorhüter nominierte Marek Große im Berliner Tor konnte zur nächsten Ecke klären. Die hätte Sebastian Heidinger beinahe direkt versenkt. In der 31. Minute war es Marcell Sobotta, der einen Nachschuss im Strafraum nur über das Tor ballerte. Die nächste Chance hatte dann wieder Viktoria durch Nick Scharkowski, der im Strafraum frei zum Schuss kam, aber links am Tor vorbei zielte. Die Viktoria wirkte jetzt verunsichert und Wacker drückte weiter. Schließlich kam die 35. Minute, in der Marcell Sobotta nach einem seiner unwiderstehlichen Sturmläufe über links durch den ganzen Strafraum auf die lange Ecke des Berliner Tores flankte, wo mutterseelenalleine Carsten Kammlott stand und den Ball aus Nahdistanz zum 2:1 einköpfte. Doppelpack und die Tore 9 und 10 für den Chipper, der eben immer genau dort steht, wo ein Mittelstürmer hingehört. Kurz darauf hatte Nils Pichinot die große Chance zum Ausbau der Führung, aber aus vollem Lauf schoss er aus halbrechter Position übers Tor.

Zwei unserer Torschützen beim Jubel: Sebastian Heidinger und Carsten Kammlott

Nach dem Wechsel kam die Viktoria mit mehr Biss aus der Kabine und drängte auf den Ausgleich. Die sichere Wacker-Abwehr konnten die Berliner aber nicht gefährden und so hatte Jan Glinker heute Abend eine sehr ruhige zweite Hälfte. Nach einer knappen Stunde Spielzeit drehte der FSV wieder auf und erarbeitete sich zahlreiche Möglichkeiten. Immer wieder Christoph Göbel und Marcell Sobotta über links, aber zunehmend auch Sebastian Heidinger und Nils Pichinot auf der rechten Bahn brachten die Berliner ein ums andere Mal in Bedrängnis.
In der 65. Minute war Kammlott nach schönem Pass von Cihan Uçar alleine auf dem Weg zu seinem dritten Treffer, aber die Schiedsrichter erkannten eine Abseitsstellung.
Kurz darauf kam der große Auftritt des Sebastian Heidinger, der einen Freistoß aus fast 30 m aus dem linken Halbfeld direkt unters Lattenkreuz nagelte. Das war ein Treffer der Marke „Tor des Monats“. Der Widerstand der Viktoria war jetzt endgültig gebrochen. Cihan Uçar tauchte in guter Schussposition 10 m vorm Tor auf, aber sein Abschluss ging rechts vorbei. Wenig später war es in der 72. Minute wieder der auffällige Christoph Göbel, der von links auf Pichinot passte. Und dieses Mal versenkte ihn der Torjäger aus vollem Lauf zum vierten Tor. Sicherlich hätte der FSV noch das eine oder andere Tor nachlegen können, aber angesichts des strapaziösen Spiels am Sonntag in Erfurt und des am kommenden Sonntag bevorstehenden gegen Auerbach begnügte sich die Scholz-Elf mit diesem klaren Ergebnis. Wieder gelang ein überzeugender Heimsieg, inzwischen der vierte in Folge mit 16 geschossenen Toren. So kann es am Sonntag (Anstoß um 13.30 Uhr) ruhig weiter gehen.

FSV Wacker 90 Nordhausen: Glinker – Heidinger, Esdorf, Müller, Göbel – Becker, Pichinot, Ucar (77. Scholl), Sobotta – Genausch (81. Andacic), Kammlott (77. Beil)

FC Viktoria 1889 Berlin: Große (55. Efthymakis) – Kapp, Gunte (80. Brand), Röcker, Kw. Schulz – Kaiser (66. Gebhart), Hoffmann – Schikora, Gayret, U.Yilmaz – Scharkowski

Tore: 0:1 Kapp (20.), 1:1, 2:1 Kammlott (22., 35.), 3:1 Heidinger (65.), 4:1 Pichinot (72.)

Zuschauer: 610

Trainerstimmen:

Heiko Scholz (FSV Wacker 90 Nordhausen):
Die Erfurt-Niederlage hat schon noch an der Mannschaft genagt, das war besonders in der ersten halben Stunde zu sehen. Doch dann haben wir uns rein gekämpft in die Partie. Was meine Jungs in der zweiten Halbzeit gezeigt haben, war sehr okay. Die Platzverhältnisse sind um diese Jahreszeit nicht so toll, da müssen lange Bälle gespielt und die zweiten Bälle gesichert werden. Am Ende haben wir verdient gewonnen.

Jörg Goslar (FC Viktoria 1889 Berlin):
Wacker hat verdient gewonnen.Wir wollten natürlich etwas anderes, was in der ersten halben Stunde auch zu sehen war. Nach dem 1:2 bekam unser Spiel einen Bruch, doch nach der Pause wollten wir den Punkt unbedingt. Als sich aber unser Ersatzkeeper auch noch verletzte und Heidinger dieses Superfreistoßtor geschossen hatte, war die Partie gelaufen. Die Niederlage ist etwas zu hoch ausgefallen und wir müssen uns nun auf unsere nächsten Aufgaben konzentrieren.