"Uns wird sportliche Fairness genommen"

Verein: Einspruch eingelegt

Die Entscheidung des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) von gestern, dass Landespokalfinale im Ernst-Abbe-Sportfeld austragen zu lassen, sorgte thüringenweit für Unverständnis, viel Kritik und reichlich Zündstoff. Eine unterklassig spielende Mannschaft am “Finaltag der Amateure” derart zu benachteiligen, dürfte kein Amateurverein im Freistaat gutheißen. Fairplay und Chancengleichheit scheinen nur noch reine Worthülsen zu sein.

So kommt einem diese Aussage hier wie ein weiterer Schlag ins Gesicht vor. “Das Präsidium des Thüringer Fußball-Verbandes habe selbstverständlich nach einer sportlich fairen Lösung bezüglich des Endspielortes gesucht” begründete der TFV heute seine Entscheidung gegenüber der Thüringer Allgemeine. Weiter heißt es dort: “Da wenige Stadien in Thüringen den Anforderungen des Finaltags der Amateure gerecht werden, ist die Entscheidung, das Endspiel nach Besichtigung aller möglichen Optionen in Jena stattfinden zu lassen, alternativlos.” Oder kommen hinsichtlich Vermarktungs-/ Übertragungsrechte im öffentlichen rechtlichen Fernsehen keine anderen Sportstätten in Frage?

Alternativlos für unseren FSV Wacker 90 Nordhausen hingegen ist, diese Entscheidung nicht widerstandlos hinzunehmen. Denn, “wir können diese Entscheidung nicht akzeptieren und tolerieren” erklärt Präsident Torsten Klaus. “Deswegen hat Wacker beim Verband schriftlich Einspruch eingelegt.”

Und die Begründung liefert unser Präsident gleich mit: “Das Pokalfinale sollte unter sportlichen fairen Bedingungen ausgetragen werden. Uns wird jedoch, durch die vom TFV getroffene Entscheidung in Jena zum Pokalfinale anzutreten, jegliche sportliche Fairness und Gleichbehandlung genommen. Leider wurde diesbezüglich auch im Vorfeld nicht von Seiten des TFV mit den Vereinen kommuniziert, um solch eine Situation zu vermeiden und eventuell gemeinsam Lösungen für ein gelungenes Finale zu finden. Stattdessen wurden Beschlüsse gefasst, die nicht im Interesse des Sports und nicht nachzuvollziehen sind. Auf diesem Weg möchten wir die Vertreter des TFV bitten, diese Entscheidung zu überdenken und eine andere, faire Lösung zu finden, vielleicht auch in Zusammenarbeit mit den Vereinen. Ich habe Bedenken, dass der sportliche Aspekt nicht mehr im Vordergrund steht.”

Wir halten euch über die Causa “Finalort Jena” natürlich auf dem Laufenden.