Die Stimmung passt in der Mannschaft.

Auf den Wunsch der Fans, welche auf unserer Facebook-Seite abstimmen konnten, wen wir als nächstes interviewen sollten, haben wir im Rahmen unseres Trainingslagers im türkischen Lara mit Kevin Schulze gesprochen. Dabei sprach unser Publikumsliebling unter anderem über das Trainingslager, die Stimmung in der Mannschaft sowie im Verein und seine Ziele für die Rückrunde.

 

 

Kevin, das Trainingslager in der Türkei neigt sich langsam dem Ende entgegen. Wie fühlt man sich nach fast zehn Tagen Trainingslager? Was tut alles weh?

10 Tage ist natürlich schon echt ein Brett, aber wir können froh sein das wir jetzt die Chance haben hier in der Türkei zu sein. Ich glaube die Bedingungen hier sind deutlich besser als in Nordhausen. Und na klar tut da auch was weh, aber das gehört zu einer Vorbereitung dazu. Heute der freie Tag tut da natürlich auch nochmal ganz gut. Darüber hinaus ist auch so alles sehr gut dosiert gewesen, so dass man sagen kann, dass man nicht so kaputt ist, dass gar nichts mehr geht.

 

Was ist dein Eindruck von der Stimmung im Team nach den Tagen im Trainingslager?

Ja doch, die ist gut. Am Anfang war sie natürlich noch etwas besser und irgendwann geht es dann so ein bisschen dahin, dass man auch wieder nach Hause will. Aber es ist jetzt nicht so, dass irgendwie Streit aufkommt.

 

Das zielt schon etwas in Richtung meiner nächsten Frage. Ist man nach einer solchen Zeit auf einem Haufen irgendwann auch froh, wenn es zu Ende ist und man wieder etwas Abstand gewinnen kann?

Naja klar freut man sich, wenn man irgendwann seine Freundin und seine Familie wieder sieht. Aber ich muss wirklich sagen, die Mannschaft ist super und da ist man dann auch immer noch gerne mit den Spielern zusammen. Die Stimmung passt, von daher ist das echt in Ordnung.

 

Welche Erkenntnisse nimmst du persönlich aus diesen intensiven Tagen mit und in welchen Bereichen konntest du dich weiter verbessern bzw. zulegen?

Wir wollen auf jeden Fall, dass unsere Torabschlüsse deutlich besser werden in der Rückrunde und ich finde, daran haben wir gut gearbeitet. Klar geht es immer besser, aber wir haben schonmal einen guten Schritt nach vorne gemacht. Ein Beispiel woran man das sehen kann war das gestrige Spiel. Das wir da 10 Tore gemacht haben ist natürlich ein gutes Zeichen für uns und auch für die Fans.

Für mich persönlich bin ich erst einmal froh, dass ich gesund geblieben bin. Und wenn die Mannschaft sich verbessert, verbessere ich mich selber ja auch. Das tut jedem Spieler dann auch immer einzeln sehr gut.

 

Ihr hattet hier im Trainingslager bisher 3 Testspiele, eines folgt noch. Was sagst du zu den bisherigen Spielen? Bist du mit dir und der Mannschaftsleistung zufrieden?

Da ich ja nur gegen Donetsk und Traktor Sazi gespielt habe, kann ich nur die zwei Spiele beurteilen. Das andere habe ich ja nicht gesehen. Gegen Shakhtar Donetsk muss ich sagen, waren wir wirklich richtig gut. Da haben wir super gepresst, sind auch wirklich als Mannschaft aufgetreten und da war keiner der gesagt hat „ne ich press jetzt mal nicht mit“ oder so. Das macht auf jeden Fall Hoffnung und es kommt gleich viel mehr Spielfreude auf. Gestern mussten wir dann gegen eine eher aggressive Mannschaft gegenhalten, dass haben wir auch gemacht und das ist schon ordentlich. Da bin ich schon sehr zufrieden.

 

Was sagst du zu dem noch folgenden Testspiel-Gegner FK Dinamo Brest? Hast du dich da ein wenig zum Gegner erkundigt?

Ne, da mache ich jetzt nichts. Das macht der Trainer dann. Der bereitet uns gut vor, sagt worauf es ankommt und was unsere Spielidee sein soll. Wenn wir normal als Mannschaft auftreten und einfach so spielen wie wir die letzten Partien gespielt haben, dann mache ich mir auch bei der Partie keine Gedanken.

 

Es gibt ja ein paar neue Verpflichtungen im Rahmen des Trainingslagers. Hast du dich schon an die neuen Gesichter im Team gewöhnt?

Ja klar. Mit Ilir (Ilir Azemi) habe ich schon zusammengespielt in Fürth. Daher kenne ich ihn schon ein halbes Jahr. Und mit Vladimir (Vladimir Kovac), der ja jetzt auch neu dazugestoßen ist, verstehe ich mich auch sehr gut.

 

Habt ihr eigentlich Mitsprache bei der Zimmerbelegung, wird ausgelost oder entscheidet am Ende sogar das Trainerteam?

Ne, dass ist uns selbst überlassen. Es war zwar erst etwas eingeteilt, aber wir durften das dann selber entscheiden. Es wurde einfach nur eine Liste gemacht, um eine grobe Aufteilung der Zimmer zu haben.

 

Mit wem hast du die “Mini-WG” geteilt und war alles harmonisch?

Ich hab mir die WG mit Benni (Benjamin Kauffmann) geteilt. Wir wohnen auch in Nordhausen Tür an Tür, von daher ist alles gut verlaufen.

 

Gegenwärtig spielst du deine vierte Saison für die Blau-Weißen. Können wir davon ausgehen, dass darauf noch ein paar weitere folgenden werden?

Das habe ich nicht zu entscheiden. Ich versuche nur meine Leistung abzurufen und am Ende müssen der Trainer und das Präsidium sagen, ob sie mich noch weiter behalten wollen oder nicht. Ich versuch nur mein bestes für den Verein zu geben und das tue ich schon seit 4 Jahren. Aber ich fühle mich auf jeden Fall wohl, sonst hätte ich hier nicht diese lange Zeit verbracht.

 

In der bisherigen Zeit hast du viele Spieler und einige Trainer kommen und wieder gehen sehen. Du bist einer, der geblieben ist. Was sprach für den Verein?

Ich hatte immer gute Gespräche, wenn ich hier war und mir wurde das Vertrauen gegeben, dass ich auch wirklich die Chance habe mich zu zeigen und meine Spielzeit zu bekommen. Das war eigentlich das wichtigste. Dann ist es natürlich auch sehr nah zu meiner Heimat nach Wolfsburg und das ist für mich perfekt. Da habe ich kurze Wege zu meiner Familie und meinen Freunden.

 

Was zeichnet den Verein deiner Meinung nach aus?

Man hat ja früher immer gehört, dass es hier sehr familiär zugeht. Da gab es ja zwischendurch mal einen kleinen Knick, wo halt immer wieder einige Trainer gekommen und viele Spieler gegangen sind. Da muss ich sagen, ist jetzt endlich wieder etwas Ruhe eingekehrt und es kommt wieder ein bisschen das Familiäre und der Spaß in den Verein rein. Außerdem wird es auch immer professioneller und da bin ich ein absoluter Fan von.

 

Auf der Position des rechten Verteidigers hast du dir einen Stammplatz erarbeitet. Jetzt hast du mit unserem Neuzugang Vladimir Kovac Konkurrenz auf dieser Position bekommen.  Was braucht es, um deinen Stammplatz weiter zu halten?

Nach dem Weggang von Yannick Günzel habe ich schon damit gerechnet, dass sich auf meiner Position etwas tun wird. Das ist ja auch ganz normal, da für jede Position zwei Spieler benötigt werden, um bei einem Ausfall keine Lücke entstehen zu lassen. Deshalb musste ich mit neuer Konkurrenz rechnen und muss damit auch klar kommen. Ich mache mir da aber keinen Stress. Ich denke wenn man nach der Hinrunde nur zehn Gegentore kassiert hat und die zweitbeste Verteidigung der Liga stellt, dann muss ich mir keine großen Gedanken machen, dass ich viele Fehler gemacht oder schlecht gespielt habe.

 

Die zweite Saisonhälfte startet am 4. Februar mit einem Auswärtsspiel beim Berliner AK. Kribbelt es schon?

Ja klar. Wir sind auf jeden Fall heiß und freuen uns, dass es endlich wieder los geht. Wir hoffen natürlich auch, dass das Spiel stattfinden, denn wenn man so gut gearbeitet hat in der Vorbereitung, will man natürlich auch ran. Dann ist es nur ärgerlich, wenn man doch noch eine Woche länger trainieren muss, nur um an dem Tag dann perfekt fit zu sein. Ich glaube an dem Tag gegen den BAK sind wir auch soweit, dass es dann endlich los gehen kann.

 

Die Hinrunde schloss das Team auf Platz drei ab. Was ist in der Rückrunde noch machbar?

Wir wollen auf jeden Fall weiter oben mitspielen und am Ende vielleicht zweiter werden, denn Cottbus, dass muss man zugeben, ist sehr weit weg. Für uns ist einfach das wichtigste Ziel, dass wir uns als Mannschaft perfekt finden, damit es in der nächsten Saison richtig los geht. Außerdem müssen die ganzen Abläufe jetzt besser klappen, dass wir unsere Tore machen und dann wird das Zeil von Platz zwei auch realistisch sein.

 

Mit welchem Gefühl gehst du in die kommenden Wochen und Monate der Rückrunde? 

Auf jeden Fall mit einem guten. Man weiß, dass man viel gemacht hat und fit ist. Das sind erst einmal die wichtigen Dinge. Man muss gesund sein und sich körperlich fit fühlen. Wäre dass nicht so, dann würde man mit einer gewissen Angst in die nächsten Wochen gehen. Aber wir sind denke ich alle gut vorbereitet und von daher hat glaube ich jeder hier ein gutes Gefühl.

 

Welches Ziel hast du dir dabei für die Rückrunde gesetzt?

Ich will auf jeden Fall meinen Stammplatz behalten. Außerdem will ich noch mehr Vorlagen machen als in der Hinrunde. Für die Mannschaft ist es wichtig, dass wir defensiv gut stehen wie sonst auch. Das ist für mich dann auch wichtig, dass ich der Mannschaft dabei helfen kann, dass die Verteidigung gut steht.