FSV Wacker 90 Nordhausen II – TV Askania Bernburg 2:1 (1:0)

„Wir sind im oberen Tabellendrittel angekommen!“

Rüdes Einsteigen von Hinrichsmeyer gegen Ernst

Nach dem famosen Erfolg über Krieschow vergangene Woche war das Ziel der Wackeren für das zweite Heimspiel binnen acht Tagen klar definiert. 3 Punkte sollten es auch gegen Bernburg werden. Denn, „wir würden uns gern mit sieben Punkten nach drei Spielen gleich oben etablieren“ erklärte U23-Coach Philipp Seeland vor der Partie, die bei bestem Sommerwetter immerhin 97 Zuschauer anlockte. Bernburg reiste mit zwei Niederlagen in den Südharz. Es durfte erwartet werden, dass die Gäste erst einmal „hinten dicht“ machen und über Konter auf Chancen lauern würden. Denkste! Bernburg hatte sich augenscheinlich viel vorgenommen. Sie begannen aggressiv und wild entschlossen. Die Mannschaft von Tobias Donath machte mächtig Druck. Sascha Podleska setzte den ersten gefährlichen Torschuss der Gäste ab. Jonas Ernst bekam gerade noch so den Schlappen an den Ball. Nach einer Viertelstunde ist es wiederum Podleska, dessen strammer Schuss aus zentraler Position das Gehäuse nur knapp verfehlte. Bernburg hatte die Durchschlagskraft, die unserer U23 noch vollkommen abging. Die Nordhäuser wackelten in dieser Phase, doch sie fielen nicht. Es spielte nur die Askania. Plewa aus knapp 10 Metern musste das Ding eigentlich machen (24.). Doch Guderitz parierte. Nach einer guten halben Stunde holte sich Kapitän Marcus Vopel nach Frustfoul an Hinrichsmeyer von Schiedsrichter Schiefer aus Annaberg den gelben Karton ab. Bochmann legte sich die Kugel Höhe Strafraumkante zurecht. Der Freistoß brachte aber nichts ein.

Ballbehauptung (auch) im Liegen – Unsere #3 Nils Pfingsten-Reddig

Wacker Nordhausen II setzte nach knapp 35 Minuten den ersten nennenswerten Torschuss ab. Paul Kirchner, der 3-Tore-Mann vom Krieschow-Spiel, hielt einfach mal drauf, Lleyton Lewis John, Neuzugang im Bernburger Kasten, klärte zur Ecke, die nichts einbrachte. Auch die Standards verpufften bei den Wackeren bis hierhin. Die letzte Aktion der ersten Halbzeit gehörte den Gastgebern. Foul an Pfingsten-Reddig Höhe Strafraumkante. Der Gefoulte schritt selbst zur Tat und zirkelte den Ball aus halblinker Position in die Maschen (44.). Überraschende Führung der Zweiten zur Halbzeit. Wacker kam mit Power auf den Platz zurück. Ein rüdes Einsteigen von Hinrichsmeyer gegen Ernst ließ die Gemüter kurz nach Wiederbeginn erregen. Ernst konnte nach kurzer Behandlungspause seinen Arbeitstag glücklicherweise fortsetzen. Die Seeland-Elf hatte in der Folgezeit klarste Chancen. Erst schoss Andacic direkt in die Arme von Lleyton Lewis John, kurz darauf versuchte Kirchner, den Bernburger Schlussmann zu tunneln. Das zweite Wackertor lag nun in der Luft, doch es fiel erst in der 64. Minute durch Mateo Andacic. Zuvor hatte Felix Schwerdt ein dickes Ding auf dem Kopf. In der Schlussphase sollte das Runde ein drittes Mal im Eckigen zappeln. Der zuvor eingewechselte Nils Mema schloss abgeklärt zum vermeintlichen 3:0 ab (88.). Doch der Treffer zählte nicht. Abseits! Da die Partie wegen witterungsbedingter Trinkpausen unterbrochen war, wurde die reguläre Spielzeit etwas verlängert. So ist es der Bernburger Plewa, der den letzten Akkord in einer durchschnittlichen Oberligasonate spielte. Seinen Treffer zum 2:1 Endstand, gefallen aus einer Kontersituation heraus, hatten sich die Gäste aufgrund der engagierten ersten Halbzeit auch redlich verdient!

Trotz Heimsieg richtig bedient – Kapitän Marcus Vopel

Die Seeland-Elf bezwingt Askania Bernburg mit einem Arbeitssieg. Damit hat unsere U23 das erklärte Ziel, nämlich mit 7 Punkten aus 3 Spielen im oberen Tabellendrittel zu landen, erreicht! Die Wackeren grüßen hinter Aufsteiger Grimma und vor den punktgleichen Teams aus Luckenwalde, Rudolstadt und Eilenburg vom zweiten Tabellenplatz! Trotz des Heimsieges war die Stimmung im Team nicht gerade feierwütig. Auch unser Kapitän war noch weit nach Spielende richtig angesäuert. Marcus, wie ist deine Laune jetzt, einige Stunden nach der Begegnung? „Ich bin schon wieder auf Normallevel runtergekommen.“ Was überwiegt eher? Die Reflexion eines nicht so guten Spiels oder der Fakt, dass ihr nun Tabellenzweiter der Liga seid? Eine tolle Momentaufnahme, wie ich finde! „Natürlich überwiegt die Freude. Der Sieg war wichtig und das erklärte Ziel gegen Bernburg. Das Gegentor nervt mich aber immer noch.“ Wie überrascht wart ihr von der (vielleicht unerwarteten) offensiven Spielweise der Bernburger in der ersten Halbzeit? „Mich hat es etwas überrascht. Ich meine, Bernburg hat die ersten beide Spiele verloren und dabei 10 Gegentore kassiert. Da rechnet man nicht gleich mit so einer offensiven Ausrichtung.“ Würdest du sagen, drei Punkte sind drei Punkte? Egal ob schön gespielt oder wie gegen Bernburg hart erkämpft? „Natürlich! Niemand kann erwarten, dass wir jetzt jedes Wochenende 7:0 gewinnen. Sieg ist Sieg! Auch der bringt uns 3 Punkte!“ Nächster Gegner der Seeland-Elf wird am 01.09. der FC International Leipzig sein. 

FSV Wacker 90 Nordhausen II: Fabian Guderitz (TW), Nils Pfingsten-Reddig, Daniel Haritonov (64. Kenan Smajlovic), Felix Müller, Mateo Andacic, Marcus Vopel (C), Paul Kirchner, Florian Schröter (74. Mika Hess), Jonas Ernst, Felix Schwerdt, Dino Medjedovic (82. Nils Mema).

TV Askania Bernburg: Leyton Lewis John (TW), Nico Gereke, Sascha Podleska, Niklas Hadaschik (59. Martin Salis), Nicolas-Peter Weber, Johannes Kühne, Ilias Becker (87. Eddie Kümmel), Max Kretschmer (C, 28. Maximilian Gerwien), Marc Plewa, Leo Anton Hinrichsmeyer, Franz Bochmann. 

Tore: 1:0 Nils Pfingsten-Reddig (44.), 2:0 Mateo Andacic (64.), 2:1 Marc Plewa (90. +3).

Zuschauer: 97

Trainerstimme: 

Philipp Seeland (FSV Wacker 90 Nordhausen II): „Wir hatten Probleme, in die erste Halbzeit reinzukommen. Es war besonders wichtig, dann hinten die Null zu halten und nach Möglichkeit durch einen Standard in Führung zu gehen. Das haben wir geschafft. Die zweite Halbzeit war dann deutlich besser, in der wir uns Riesenchancen erarbeiteten. Was wir uns allerdings ankreiden lassen müssen ist, dass wir das Spiel nicht „zu“ machen. Wenn das Gegentor früher fällt, wird es hier noch mal richtig heiß, obwohl die Partie ab der 70, Minute eigentlich schon hätte zu unseren Gunsten entschieden sein müssen. Trotz des Sieges ärgert es mich, dass wir die Null nicht halten konnten. Da müssen wir cleverer agieren. Aber mehr als drei Punkte können wir nicht holen. Wir sind im oberen Tabellendrittel angekommen! Da wollten wir hin, dass war das Ziel!“