Unglückliche Niederlage gegen cleverer Viktoria

Großer Aufwand – kein Ertrag

Großer Aufwand – kein Ertrag

Wieder ein Aktivposten im Team: Nils Pichinot

“Ich bin sehr traurig”, sagte Volkan Uluç nach dem Spiel und sprach damit für fast 900 Zuschauer, die den Feiertag genutzt hatten, um ihre Wacker-Elf zu unterstützen. Dabei begann es furios: mit dem ersten strukturierten Angriff spielte Joy Lance Mickels von rechts in die Mitte, wo Lucas Scholl für den besser postierten Nils Pichinot durchlässt und der schiebt völlig frei stehend locker zum 1:0 ein. Schon Pichis vierter Treffer in der laufenden Saison. Wacker machte weiter wie die Feuerwehr und hätte bis zur 19. Minute mindestens ein Tor nachlegen können, doch Buvals Flanke findet keinen Abnehmer und Tobias Becker zielt bei seinem Distanzschuss genau auf Jerome Propheter, der nicht mehr zur Seite springen kann und das 2:0 verhindert. Stattdessen fällt aus dem Nichts der Ausgleich, als die Wacker-Abwehr bei einer scharfen Hereingabe nicht auf der Höhe ist und das Schlitzohr Karim Benyamina genau richtig steht. Aus fünf Metern hat er keine Mühe, Kevin Rauhut zu überwinden.

Bedi Buval verpasst knapp

 

Wackers Spielfluss ist fortan dahin und erst kurz vor der Pause prüfen Pichinot und Scholl den guten Berliner Keeper Kisiel noch einmal. Nach der Pause das gleiche Bild, Wacker drückend feldüberlegen, mit ordentlichem Spielaufbau, aber vorn will der Ball einfach nicht ins Tor. Beckers Fernschuss streicht am Kasten vorbei und Lucas Scholl hat die größter Möglichkeit in der 53.  Minute, als er eine gefühlvolle Hereingabe von Tim Häußler mit der Innenseite links am Tor vorbeilegt. Stattdessen wieder die Berliner: nach einer Ecke köpft der aufgerückte Daniel Schulz das 1:2 trotz wütender Proteste der Wackeren, die eine Abseitsstellung gesehen haben wollen.  Trainer Uluç reagiert und wechselt dreimal offensiv, doch außer einem Lattenunterkanten-Knaller von Benny Kauffman springt nichts mehr heraus. Auch das Powerplay unserer Blauen in der letzten Viertelstunde bringt den verdienten Ausgleich nicht.

Nun heißt es Mund abputzen und am Samstag in die nächste Pokalrunde einziehen.

FSV Wacker 90 Nordhausen:

Rauhut – Schulze (65. Kaufmann), Esdorf, Propheter, Häusler – Becker, Peßolat (65. Genausch), Scholl, Mickels (69. Hägler) – Buval, Pichinot

FC Viktoria 1889 Berlin:

Kisiel – Gunte, D. Schulz, Franke, K. Schulz (85. Yilmaz) – Kaiser, Ergirdi (90. Hasse), Skoda, Reher – Benyamina (88. Riedel), Kargbo

Tore: 1:0 Pichinot (8.), 1:1 Benyamina (19.), 1:2 D. Schulz (61.)

Zuschauer: 856

 

Die Trainerstimmen:

Thomas Herbst (FC Viktoria 1889 Berlin):

Das war eine schwierige Aufgabe heute. Wir wollten gut stehen und es war uns bewusst, dass wir hier grossem Druck widerstehen müssen. Mit dem 1:1 sind wir gut ins Spiel zurück gekommen. Wacker hatte ein spielerisches Übergewicht, aber unser 2:1 nach einer Ecke war wichtig für die Moral. Der Sieg ist etwas glücklich, aber nicht unverdient.

 

Volkan Uluç (FSV Wacker 9 Nordhausen):

Wir sind sehr enttäuscht, denn wir hatten viel reingelegt in das Spiel, einen phantastischen Start und Grosschancen genug. Der Gegner kommt mit der ersten Chance zum Tor. Wir hatten heute von allen bisherigen Spielen die meisten Chancen. Es ist traurig, dass sich die Mannschaft nicht für den grossen Aufwand belohnt hat. Viktoria hat uns gezeigt, was Effektivität ist.