Interview mit Matthias Peßolat

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26.10.2016

Interview mit Matthias Peßolat


Der gebürtige Cottbusser Matthias Peßolat ist nicht nur unser derzeitiger Kapitän und steht in der Abwehr wie ein Fels in der Brandung, er ist auch neben Tino Berbig und Nils Pfingsten-Reddig einer der Spieler, die bisher keine Minute in der laufenden Saison versäumten. Nach 4 Jahren in Erfurt, 2 Jahren in Chemnitz und 2 in Jena kickt „Peßo“ nun schon das dritte Jahr für den FSV Wacker 90.

Glückwunsch zur guten Leistung in Jena, Matthias. Ihr habt hinten gut gestanden und nichts zugelassen. War das eine optimale Abwehrleistung?

Es war nahe dran. Eine optimale Leistung gibt es wohl nicht. Aber ich glaube mit unserer gesamten Leistung in Jena können wir sehr zufrieden sein. Es war eines unserer besseren Spiele und wir wurden viel gelobt. Doch davon dürfen wir uns nicht blenden lassen. Heute ist wieder alles offen.

Auf transfermarkt.de wirst du weiter als defensiver Mittelfeldspieler geführt. Die Rolle als Abwehrchef neben Philipp Blume scheint dir aber auch zu gefallen?

Absolut, ich fühle mich da sehr wohl. Ich spiele generell da, wo ich gebraucht werde und wo der Trainer mich am besten sieht. Früher war ich ein klassischer Sechser. In meiner neuen Position kann ich der Mannschaft gerade ganz gut helfen.

Die ganze Mannschaft wirkte in den letzten Spielen wesentlich homogener und sicherer. Woran liegt’s?

Gute Frage. Ich denke, weil wir konsequent bei dem Spielsystem bleiben, das der „Pipi“ uns spielen läßt und weil wir uns wieder mehr auf die Grundtugenden besonnen haben: erst mal Gras fressen, kämpfen, Laufbereitschaft an den Tag legen. Damit sind wir hier immer am besten gefahren. Wacker ist für mich ein Arbeiterklub und da gehören diese Grundtugenden einfach dazu. TikiTaka bringt hier nichts.

Wie hast du als amtierender Mannschaftskapitän auf den Trainerwechsel reagiert? Welche Aufgaben kommen in so einer Situation auf den Käpt’n zu?

Trainerwechsel sind nie schön. Der Trainer ist immer die ärmste Sau und es tut mir auch in unserem Falle sehr leid. Letztendlich sind das aber Entscheidungen des Präsidiums und der sportlichen Leitung, zu denen ich nicht viel sagen kann. Ich kann nur probieren, die Jungs Woche für Woche heiß zu machen auf dem Platz und auf die neuen Herausforderungen einzustellen.

Wie ist es für dich, an frühere Wirkungsstätten mit deiner neuen Mannschaft zurückzukommen, so wie jetzt in Jena?

Das ist grundsätzlich immer ein schönes Gefühl. Alle meine Stationen habe ich in positiver Erinnerung und Jena mit dem tollen Stadion und dem ganzen Flair ringsum ist schon was besonderes. Ich freue mich immer, an alte Wirkungsstätten zurückzukehren.

Was fehlt Wacker noch, um in der Liga wieder ganz oben mit zu spielen?

Drei Punkte an jedem Wochenende. Wir müssen die Einstellung und Leistung der letzten Spiele die ganze Saison über konstant abrufen. Das ist natürlich sehr schwer. Schade, dass der Saisonstart so verlaufen ist und wir nun diesen 12 Punkten Rückstand hinterherlaufen, aber wir können es nicht rückgängig machen und schauen nach vorne.

Am Samstag verlangt jeder einen klaren Sieg von euch. Wie begegnet ihr dieser Erwartungshaltung und wie haltet ihr als Team die Spannung hoch?

In allererster Linie macht der Pipi da einen guten Job und holt uns immer wieder runter, egal wie sehr wir gelobt werden. Am Samstag wird der Gegner auch wieder tief stehen, vielleicht nicht so krass wie Bautzen, aber wir müssen geduldig die Lücken suchen. Letztendlich ist Fußball ein Ergebnissport, auch wenn es manchmal nicht so schön anzusehen ist.

Und warum gewinnen wir am Samstag trotzdem?

Weil wir momentan gut drauf sind, die drei Punkte unbedingt holen wollen und weil wir die bessere Mannschaft sind.

Foto: Bernd Peter