Interview mit Sebastian Hauck, dem Torschützen zum 3:1 im Spiel gegen Magdeburg / Neue Bildergalerien online

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13.04.2014

Wacker I

Interview mit Sebastian Hauck, dem Torschützen zum 3:1 im Spiel gegen Magdeburg / Neue Bildergalerien online

„Es gibt keine wichtigen oder weniger wichtige Spiele“, sagt Sebastian Hauck, der, der für Regionalligist Wacker Nordhausen im Spiel gegen Magdeburg in der 73. Minute zum vorentscheidenden 3:1 traf.


Sebastian Hauck war in der Regionalliga-Hinrunde bei Wacker Nordhausen gesetzt, musste wegen kleineren Verletzungen und einer Sperre zuletzt einige Male pausieren oder kam von der Bank. Gestern besorgte der 25-Jährige nur wenige Minuten nach seiner Einwechslung das vorentscheidende 3:1 für Wacker. Wir sprachen mit dem Ex-Erfurter über die letzten Tage und werfen einen Blick voraus auf das kommende Spiel gegen Herthas Zweite.

 

Unentschieden und ein Punkt gegen Viktoria, ein Wahnsinnsspiel gegen Erfurt mit einer doch unglücklichen Niederlage und nun dieses hochemotionale Spiel mit dem Sieg gegen Magdeburg. Das waren spannende und tolle Tage oder?

Auf jeden Fall, das war eine sehr brisante Woche für uns mit spannenden Spielen und einem sehr guten Ausgang. Klar, wir natürlich beide Großen schlagen, das war uns nicht vergönnt. Erfurt war, das haben sicher alle so gesehen, nicht besser aber eben cleverer. Gestern haben wir dann alles reingelegt, wollten das Pokal-Aus so schnell wie möglich vergessen machen und abhaken. Wir haben vor toller Kulisse, meinen Respekt an das Nordhäuser Publikum, auch ein tolles Spiel gezeigt und ich denke, dass wir die Leute wieder begeistern konnten.

Was war eigentlich aus Deiner Sicht eigentlich wichtiger, das Spiel gegen Erfurt oder die Partie gegen Magdeburg?

Es gibt für uns keine wichtigen oder weniger wichtigen Spiele. Es gilt immer fokussiert zu sein und wir stehen ja auf dem Platz, um zu gewinnen. Wir brauchten die Punkte für die Tabelle. Wenn du dann natürlich gegen einen so großen, wie Magdeburg einen Dreier einfährst, dann ist das toll. Noch dazu bei der Vorgeschichte aus der Hinrunde. Das Pokalspiel hätten wir natürlich auch gern gewonnen. Gerade ich und die anderen Ex-Erfurter waren heiß. Aber das hat eben nicht geklappt. Es wäre für den Verein sicherlich eine tolle Sache gewesen, den Top-Club im Freistaat zu schlagen und ins Halbfinale einzuziehen. Für mich hatte keine Partie den höheren Stellenwert. Ich differenziere da nicht.

 

Im Stadion hatte man am Sonnabend das Gefühl, obwohl nicht ganz so viele Zuschauer da waren, wie gegen die Landeshauptstädter, dass da noch mehr Stimmung war, die Fans noch mehr hinter euch standen? Wie erklärst du dir das?

Ich denke, wir haben am Dienstag mit unserem Auftreten gegen den Drittligisten gute Werbung für den Fußball in Nordhausen gemacht. Wir haben gegen Erfurter, denen nicht viel eingefallen ist, über weite Strecken der Partie den Ton angegeben. Nach einigen zuletzt nicht so guten Partien haben wir gegen Erfurt und auch am Sonnabend wieder ein richtig tolles Spiel gezeigt. Wir versuchen guten Fußball zu spielen, auch wenn das auf unserem Platz nicht immer einfach ist. Ich denke, das haben auch die Zuschauer so gesehen und es honoriert.

Ihr habt nun 34 Punkte in der Tabelle. Das müsste es doch nun fast gewesen sein?

Wir schauen nicht so viel auf die Tabelle. Aber sicher ist, wir haben nun doch einigen Abstand zu den Abstiegsplätzen und sind nun gut dabei. Wenn ich ehrlich bin haben wir uns aber in den letzten Wochen nicht mehr groß  mit dem Abstiegskampf befasst. Wir haben gerade in der Rückrunde schon ordentlich gepunktet und stehen auf einem guten Mittelfeldplatz. Wir wissen ja auch was wir können, deshalb sollte das schon so passen.

Du bist zuletzt oft von der Bank gekommen. Wie wichtig war es für dich, dass du am Sonnabend rein kamst und nur ein paar Minuten später zum vorentscheidenden 3:1 getroffen hast?

Das war schon sehr wichtig für mich. Die Rückrunde läuft so ein wenig an mir vorbei. Immer wieder kleine Probleme, Krankheit, die Sperre. Da war es für mich schon wichtig, dass ich auch am Dienstag meine Chance bekommen hatte. Die Vorlage zu 3:1 war sicherlich auch gut für mich. Dass ich gestern reingekommen bin und das Tor mache zeigt, dass ich um einen Stammplatz mitkämpfe. Klar ist aber bei uns auch, dass die Mannschaft im Vordergrund steht. Ich möchte schon gern auf dem Platz stehen, aber wenn wir erfolgreich sind, dann ist es egal, wer spielt.

Und wie haben sich die 66 Minuten bis zu deiner Einwechslung angefühlt. Wie empfindet man das als Spieler, wenn man so eine Partie von außen betrachtet?

Also ich persönlich bin auf der Bank oft viel nervöser, als auf dem Platz. Du siehst ja alles aus einer ganz anderen Perspektive, hast einen anderen Überblick und bekommst ganz anders mit, wie sich manche Szenen entwickeln, was Schiedsrichter entscheiden und was so rundherum passiert. Der Puls ist da bei mir auf jeden Fall oft höher, als wenn ich selber spiele.

Ein kurzer Tipp von dir zum Spiel gegen Herthas Zweite?

Die Zweite von Hertha ist auf jeden Fall ein sehr guter Gegner. Die spielen eine ähnlich gute Rückrunde wie wir, sind technisch sehr versiert. Die haben auch einen sehr guten Platz, das kommt uns sicherlich entgegen. Wir wollen ja auch fußballerisch überzeugen. Ich denke schon, dass da am Freitag wieder was drin ist und wir den nächsten Dreier einfahren können.

 

Übrigens: im Bereich Galerien gibt es einiges an neuen Bildern!

In der 66. Minute wurde Sebastian Hauck (Mitte vorn in blau) erst eingewechselt. Nur sieben Minuten später zieht er hier aus dem Getümmel heraus ab und trifft gegen Magdeburg zum vorentscheidenden 3:1 für Nordhausen. Foto: Lars Koch