Vom Kiez an die Spree – Achim Hollerieth

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28.10.2016

Vom Kiez an die Spree – Achim Hollerieth


Der 43-jährige Ex-Bundeliga-Torhüter stand in seiner aktiven Zeit unter anderem für St. Pauli, Waldhof Mannheim und den VfB Stuttgart zwischen den Pfosten. Vor zwei Jahren trainierte er noch den Regionalligisten Germania Halberstadt und betreut seit Juni dieses Jahres den Brandenburger Regionalliga-Aufsteiger Union Fürstenwalde.

Ihr Team hat am Sonntag ein 6-Punkte-Spiel zu Hause unglücklich verloren. Mit wie viel Wut im Bauch kommen Sie nach Nordhausen?

Es war eine verdiente Niederlage, die natürlich sehr ärgerlich ist. Wir haben das analysiert und die Spieler mussten sich die 90 Minuten noch ein mal komplett ansehen, um zu begreifen, was sie anders machen müssen, um in der Liga zu bestehen. Wut ist da keine im Spiel.

Union ist gut in die Saison gestartet und spielte bisher eine ordentliche Rolle in der Liga. Jetzt scheint etwas die Puste auszugehen. Woran liegt’s?

Das mit dem Start sehe ich anders, wir haben ja gegen den BFC zuerst hoch verloren. Für uns ist es auch ganz egal, gegen wen wir spielen, wir sind immer der Underdog und müssen in jedem Spiel an die Grenzen gehen.

Als ehemaliger Torwart-Kollege, was hielten Sie damals von Tomislav Piplica im Cottbusser Tor?

Ich habe seine Karriere natürlich verfolgt, auch wenn wir uns nicht persönlich kannten. Er spielte Bundesliga, ich zweite Liga. Da schaut man schon ganz automatisch hin, was die Kollegen machen.

Dem gebürtigen Baden-Württemberger Achim Hollerieth hat es seit vielen Jahren schon der Norden Deutschlands angetan. Warum?

Ich verbrachte in Hamburg meine schönste Zeit und mein Karriereende beim FC St. Pauli, einem wirklich tollen Club. Und ich habe meine Frau in Hamburg kennengelernt. Außerdem ist Hamburg die schönste Stadt der Welt und wird mein Lebensmittelpunkt bleiben.

In Jena verloren Sie unglücklich und in Cottbus standen Sie mit ihren Jungs kurz vor einem Punktgewinn. Wen schätzen Sie von den angesprochenen Favoriten als stärker ein?

Wir haben natürlich den BFC im ersten Spiel sehr stark erlebt (0:5), ich denke aber, dass Jena und Cottbus das Rennen unter sich ausmachen werden. Wenn die Nordhäuser einen guten Lauf bekommen, können sie vielleicht auch noch eingreifen. Der Kader ist jedenfalls richtig stark.

Was oder wen fürchten Sie beim Spiel heute am meisten? Wovor werden Sie Ihr Team warnen?

Wie gesagt, für uns sind alle Gegner schwer, wir spielen nur gegen gute Mannschaften und unsere junge Truppe hat kaum Regionalligaerfahrung. Wacker verfügt natürlich über die wesentlich besseren Einzelspieler, deshalb können wir nur über die mannschaftliche Geschlossenheit, über Einsatz und Leidenschaft kommen. Wir fürchten niemanden in der Liga und freuen uns auf jeden Gegner.

Warum klappt es heute hier mit einem Punktgewinn?

Weil wir wissen, was wir im letzten Spiel falsch gemacht haben. Es wird hier sehr schwierig, das wissen wir auch. Aber wenn wir gut stehen, muss Wacker erst mal ein Tor schießen und irgendwann bekommen wir mir unseren schnellen Leuten vielleicht die Konterchancen.

Wenn Sie an Piplicas Stelle Wacker-Trainer wären, wie würden Sie die Mannschaft gegen defensiv eingestellte Gegner spielen lassen?

Seien Sie mir nicht böse, aber diese Frage werde ich Ihnen nicht beantworten. Da soll der Pipi sich mal schön selbst etwas einfallen lassen. Aber egal ob mit Dreier-, Sechser- oder Schneekette gespielt wird, entscheidend ist am Ende immer die Einstellung der Jungs.