Wacker will Viktoria besiegen

< Vorheriger Artikel

08.05.2015

Wacker I

Wacker will Viktoria besiegen

Besser gesagt, Wacker muss am kommenden Sonntag um 13.30 Uhr im Albert-Kuntz-Sportpark siegen, wenn der dritte Platz nicht aus den Augen verloren werden soll. Möge die Siegesgöttin Viktoria den Nordhäusern gesonnen sein.


Vom Fußballgott wahrlich nicht verwöhnt waren die Wackeraner in den vergangenen Wochen, ja Monaten. Nur gute Spiele reichten eben nicht, um zu punkten. Von fehlendem Glück zu sprechen, trifft den Grund der bescheidenen Bilanz der 2. Halbserie bestimmt auch nicht. Am Hickhack um die für Fans, Vereinsmitglieder und Fußballbegeisterte (siehe auch überregionale Internetforen) beschämende städtische Entscheidung bezüglich des Ausbleibens finanzieller Hilfen für die in die Jahre gekommene Stadtimmobilie AKS allein dürfte es auch nicht liegen, obwohl es schon deprimierende Züge annahm, wenn man die kommunale und Länderunterstützung in anderen, nicht „reicheren“ Regionen mit der unsrigen vergleicht.

Die sportliche Führung wird genau analysieren müssen, woran es liegt, dass der Herbstmeister in der Rückrunde nur „zwölftbeste“ Mannschaft ist. Nun geht es darum, mit allen sportlichen Mitteln und Potenzen der Mannschaft die Saisonziele nicht auf den letzten Metern noch zu gefährden. Um die Spitze mitzuspielen konnte nicht bis Saisonende verwirklicht werden, oben im Vorderfeld zu sein dagegen schon; denn die gegenwärtige Platzierung ist noch besser als im Vorjahr und der Punktrückstand auf den Ersten ist ebenfalls geringer geworden. Anders gesagt, Wacker hat sich in der Regionalliga etabliert und genießt in Fußballkreisen des Landes wieder einen Namen.

Das erfordert in den letzten drei Spielen, nochmals die Ärmel hochzukrempeln und positive Ergebnisse zu erzielen. Eine Möglichkeit besteht nun gegen den FC Viktoria 1889 Berlin, den dreifachen deutschen Fußballmeister – 1894 (inoffiziell), 1908, 1911 – mit dem goldenen Stern auf dem Logo. Diese Mannschaft will sportlich längerfristig die Regionalliga halten und ordnet diesem Ziel alles unter. Was trotz gegenwärtig misslicher Tabellenlage im Team steckt, hat auch Aufstiegsaspirant FSV Zwickau am vergangenen Sonntag erfahren können. Nach einer 2:0-Führung kamen die Berliner nach Standards mit Kopfbällen (Kevin Kahlert und Tim Lensinger) noch zum Ausgleich, wenn es auch am Ende eine 2:4-Niederlage wurde.

Zu Beginn der Saison ließ die Viktoria aufhorchen: 2:1-Siege in Neustrelitz und bei Hertha BSC – jeder weiß, wie wir dort abschnitten – kommen nicht von ungefähr und die Moral bei den Berlinern stimmt, wie vor allem deren starke Auswärtsauftritte belegen. In der Vorsaison spielte Wacker gegen den damals ebenfalls aufgestiegenen FC Viktoria 2:1 und 0:0 und das Hinspiel in der Hauptstadt im Herbst gewannen die Nordhäuser durch einen verwandelten Foulelfmeter von Kapitän Nils Pfingsten-Reddig und nach dem späteren Ausgleich durch ein Last-minute-Tor von Manuel Farrona Pulido noch mit 2:1.

Die Berliner wollen in Nordhausen unbedingt punkten. Das aktuelle Trainergespann Hasan Keskin und Simon Rösner hat noch das vorrangige Ziel, „eine selbstbewusste Truppe am Ende der Saison in die Verantwortung des jüngst verpflichteten Fußballlehrers Robert Jaspert zu übergeben“, wie auf der FC-Homepage verkündet wurde.

Dieses Problem hat Wacker-Coach Jörg Goslar nicht, wohl aber das, seine zuletzt recht sichere Abwehr erneut umzuformen, denn Lasse Schlüter wird wegen seines Muskelfaserrisses, bei Hertha II erlitten, für längere Zeit ausfallen. Gute Besserung, Lasse und der Mannschaft einen vollen Erfolg.

Ein Erfolg soll auch der Besuch des Spiels für den kleinen Ludwig bringen, dessen Delfintherapie von Wacker unterstützt wird; denn die Einnahmen des Punktspiels gegen Viktoria Berlin sollen in voller Höhe auf das Spendenkonto für Ludwig Panse fließen. Ausnahme: Von den Eintrittsgeldern muss Wacker Nordhausen – wie jeder andere Verein auch – 15 Prozent an den NOFV abführen. “Der Rest wandert sofort auf das Spendenkonto”, berichtete Nico Kleofas an dieser Stelle bereits.

Der bei Hertha verletzte Lasse Schlüter (rechts) wird länger ausfallen. Foto B. Peter