Am Mittwoch kommt der SVB 03 zum Spitzenspiel in den AKS

Trainer Almedin Civa im Gespräch

Babelsberg-Trainer Almedin Civa im Gespräch

 

Almedin Civa hat in den letzten zwei Jahrzehnten die SVB-Gene verinnerlicht und gilt völlig zu recht als absolute Identifikationsfigur bei den Filmstädtern. Als solche sorgt er neben den sportlichen Erfolgen auch für Konstanz und Bodenständigkeit im Verein.

Der Blick auf die Tabelle nach einem Fünftel der Spielzeit muss Ihnen doch viel Spaß bereiten. Haben Sie mit einem solche Raketenstart Ihrer Mannschaft gerechnet?

Jeder erhofft sich einen guten Start, aber wir hatten viele Stammspieler verloren und dafür wieder gute neue geholt. Da weiß man erstmal nicht, wo man steht. Die Jungs haben erfreulicherweise sehr schnell zueinander gefunden.

Vor der Saison wurden viele Favoriten für den Aufstieg benannt. Babelsberg war nicht dabei. Nehmen Sie die Rolle des vielbeschworenen Geheimfavoriten ein? 

Das glaube ich nicht. Vor vier Wochen hat keiner von uns gesprochen und wir bleiben sehr demütig. Ich sehe andere Favoriten, an erster Stelle Wacker mit einem Superkader und einem hervorragenden Trainer, der viel bewegen kann. Die Liga ist sehr stark und momentan erhalten wir viel Lob, aber die Saison ist noch lang. Wir müssen in jedem Spiel an unsere Grenzen gehen.

Den BAK und Bautzen haben Ihre Spieler geradezu überrollt. Was macht die Qualität der aktuellen Mannschaft aus?

Wir haben nichts an unserer Philosophie geändert, wir wollen das Spiel von hinten ruhig aufbauen und die Kontrolle erlangen. Wir wollen ein schnelles Umkehrspiel praktizieren, was bisher gut funktioniert, denn wir haben in jedem Spiel getroffen. Und wir verfügen über eine mannschaftliche Geschlossenheit, in der sich die Spieler kontinuierlich entwickeln können. Unsere Vereinsstrukturen im Umfeld sind sehr gut, aber wir haben nicht so viel Geld wie andere in der Liga.

Nun wartet mit Wacker der bisher ärgste und immer noch ungeschlagene Chemnitz-Verfolger auf den SVB. Werden in diesem Spiel schon Weichen gestellt? Ist die Saison so zeitig gelaufen wie im vergangenen Jahr, wenn Sie heute als Sieger nach Hause fahren?

Für uns ist das ein ganz normales Spiel und für mich nicht entscheidend, ob wir am Ende verlieren oder gewinnen. Aber natürlich ist Brisanz drin und wir wollen hier was reißen. Ich glaube auch nicht, dass Volkan Uluç zum jetzigen Zeitpunkt schon hektisch wird. Na klar, Nordhausen könnte vom Kader her zwei Regionalligamannschaften stellen, aber fünf andere Vereine haben den Aufstiegsdruck auch.

Gegen Chemnitz mussten Sie die bisher einzige Niederlage einstecken. Haben die Sachsen das Potential, souverän durch die Liga zu marschieren? Und wer könnte die aufhalten?

Wir haben schon gegen drei Favoriten gespielt, gegen den BAK gewonnen, bei Lok unentschieden und gegen Chemnitz unglücklich verloren. Ich weiß nicht, ob die so durchmarschieren können, aber sie haben eine unglaublich hohe Qualität. Das beweisen sie, wenn sie auch in schwierigen Situationen immer noch zuschlagen können. Für mich bleibt dennoch Wacker Nordhausen der Top-Favorit.

Im Falle einer Niederlage heute wären Sie erst einmal weit weg von der Tabellenspitze. Wie wollen Sie das verhindern?

Für uns sind die Spiele hier immer ein Riesending. Wir müssen unser Spiel durchbringen und wissen um die Qualität von Wacker und den verfügbaren Variantenreichtum. Ich habe sie dreimal beobachtet und wir möchten nicht wie in den letzten fünf Jahren mit leeren Händen nach Hause fahren. Wir haben hier immer gut gespielt und am Ende verloren. Das wollen wir ändern und natürlich den Zuschauern ein ordentliches Spiel bieten.