Der DDR-Rekordmeister kommt in den AKS

Berliner Woche Teil 2: Uluçs Heimpremiere

Der BFC Dynamo kommt! Eine Schlagzeile die früher in unserem Landesteil Massen mobilisiert hätte, denn der ungeliebte Polizeiverein war Serienmeister von Erich Mielkes Gnaden und hortete Nationalspieler in seinen Reihen. Davon dürften die meisten der aktuellen BFC-Spieler kaum etwas wissen und erlebt haben sie den Stasi-Häuptling glücklicherweise auch nicht mehr.

Seitdem ist viel Zeit vergangen und der BFC tief gestürzt in die Niederungen des Berliner Fußballs. Erst wurde der Name wieder von FC Berlin zurückgeändert in BFC Dynamo und dann kam der junge Berliner Trainer Volkan Uluc und rettete den Verein vor dem totalen Absturz. In seinem zweiten Engagement im Berliner Jahnsportpark führte dann eben dieser Volkan Uluc die Weinrot-Weißen sogar zurück in die Regionalliga. Hier etablierten sich die Ostberliner gut und hegten in der letzten Saison und bestimmt auch in der laufenden heimliche Hoffnungen, einen Überraschungscoup zu landen. Trainer René Rydlewicz, der einst vom BFC aus seine lange Profikarriere startete, wiegelt da allerdings ab und sieht sein Team mitten im Aufbau.

Mit Wacker verbinden den BFC in dieser Spielzeit vor allem zwei Dinge: beide blieben in der Liga weit hinter den Erwartungen zurück und sie stehen in ihren Landespokalfinalen. Aber Wacker hat auch noch eine Rechnung mit den Berlinern offen, denn im Hinspiel setzte es eine herbe 0:3-Klatsche, die den damaligen Trainer Joe Albersinger seinen Job in Nordhausen kostete.

Für zusätzliche Brisanz sorgt im Flutlichtspiel am Mittwochabend (03.05. um 19 Uhr im Albert-Kuntz-Sportpark) natürlich die Personalie an der Seitenlinie vor der Wacker-Bank. Seit einer knappen Woche ist der einstige BFC-Retter Volkan Uluc nun Chefcoach unserer Wackeren und hat die Mission Pokalsieg fest im Visier. Nach dem gelungenen Einstand beim BAK am Sonntag will Uluc bei seinem Heimdebüt einen Sieg gegen die „alte Liebe” BFC einfahren und seinen Jungs weiter Selbstvertrauen vermitteln. Auf die Körpersprache käme es an, sagte er ihn unserem Interview. Die richtige persönliche Einstellung der Spieler müsse den Gegner schon beeindrucken, ehe das Spiel beginnt. Auch wenn er auf einen großen Kader zurückgreifen kann, darf nicht vergessen werden, dass der FSV bereits seine sechste englische Woche in diesem Frühjahr spielt und der eine oder andere Spieler vielleicht auch mal eine Auszeit braucht.

Beide Mannschaften sind spielstark und können kämpfen. Von den zuletzt schwachen Ergebnissen der Berliner sollte sich niemand täuschen lassen. Die kommen her, um zu gewinnen. Für Spannung ist also reichlich gesorgt an einem lauen Frühlingsabend im Nordhäuser Playground.