Duell Eintracht gegen Wacker II

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14.08.2014

U-23

Duell Eintracht gegen Wacker II

Am Freitagabend um 18.30 Uhr tritt unsere zweite Mannschaft zum verlegten Punktspiel des 1. Spieltages auf dem Göldner in Sondershausen an. Während die Gastgeber zuletzt mit 0:1 in Leinefelde den Kürzeren zogen, starteten die Nordhäuser mit einem 2:0-Heimerfolg über Eisenberg.


 

 

nnz-Betrachtung: Denkwürdig

Freitag, 15. August 2014, 07:21 Uhr

Was ist Geschichte? Ist das ein Zeitraum von fünf, zehn oder hundert Jahren? In unserer schnelllebigen Zeit gibt es vermutlich keine Markierungen für diese Kategorie mehr. Auch nicht im Sport, denn da ändern sich die Zeiten. An einem nicht ganz normalen Punktspiel soll das verdeutlicht werden…

Für den Fußballsportverein Wacker 90 Nordhausen wird das ein spannendes, wenn nicht sogar ein historisches Wochenende. Zwei Derbys sind angesagt. Am Sonntag kommen die Zipsendorfer aus Ostthüringen in den Albert-Kuntz-Sportpark und bereits heute Abend reisen die Jungs der zweiten Mannschaft nach Sondershausen.

Letzteres muss man sich einfach mal auf der Fußball-Zunge zergehen lassen. Unsere “Zweite” in einer Liga mit der “Ersten” der Eintracht. Sozusagen Hauptstadt gegen Vorstadt. Und dabei ist es nicht so, dass die Eintracht einen Niedergang erlebte, nein, die spielt immer noch in der Thüringen-Liga.

Und genau dorthin ist die Wacker-Reserve aufgestiegen, die vor wenigen Jahren noch in der Kreisoberliga kickte. Bei aller Euphorie der Durchmarsch-Aufsteiger wurde diese Erfolgsgeschichte nahezu vergessen.

Das alles war schon mal anders und der Autor dieser Zeilen, der seit 1996 Mitglied dieses Fußballsportvereins ist, kann sich noch genau erinnern. Es war eine Mitgliederversammlung, die erste nach dem Abstieg aus der damaligen Regionalliga in die Oberliga. Sondershausen spielte da schon in dieser Klasse. “Was ich mir wünsche von diesem meinen Verein ist einfach die Tatsache, dass ich es nicht erleben möchte, dass Sondershausen in der Tabelle vor Wacker steht.” (Ende des eigenen, damaligen Zitats). Nur gut, dass man (noch nicht) in die Zukunft sehen kann, denn alle Wacker-Interessierten wissen, was in den Jahren darauf folgte.

Nach dem Absturz bis in die Landesklasse und dem mühsamen Aufstehen mutierte Wacker wie der bekannte Phönix. Es war am Anfang wenigen Männern zu verdanken, die dem Verein, Leben, Kraft und Finanzen einhauchten. Einige agieren immer noch im Präsidium und begleiten es. Immer mehr erkennt auch die kommunale Politik, dass Fußball nicht nur ein Sport für Unterschichten ist. Gemeinsam wurde es angepackt. Noch ist das Ziel nicht erreicht.

Doch heute, an diesem 15. August 2014, spielt die zweite Mannschaft von Wacker gegen die erste Mannschaft der Eintracht. Das ist eine Meisterleistung aller Verantwortlichen, deren Wahrnehmung oft hinter den Erfolgen der “Ersten” zurückblieb, die aber nicht nur Beachtung finden muss, sondern vielleicht noch mehr Ausdruck dessen ist, was in den vergangenen Jahren an komplexer erfolgreicher Arbeit des Teams an der Parkallee geleistet wurde.

Schade, ich hätte diesen historischen Moment in Sondershausen voller Genugtuung gern miterlebt, doch es gibt dienstliche Hinderungsgründe. Das Ergebnis, das nach 90 Minuten feststeht, ist vielleicht an diesem Abend nicht der wichtigste Fakt. Schön wäre ein Nordhäuser Sieg dennoch, denn dann steht fest, dass die Rangfolge in der Tabelle wieder jene ist, die ich mir damals, im anderen Jahrtausend, so sehr wünschte.
Peter-Stefan Greiner

 

 

14.08.2014 – 19:12 Uhr Alexander Krospe / TA

Eintracht Sondershausen empfängt Wacker Nordhausen II zum Derby auf dem Göldner

Sondershausen (Kyffhäuserkreis). Die Eintracht erwartet am Freitagabend (18.30 Uhr) beim ersten Fußball-Thüringenliga-Heimspiel der Saison bis zu 500 Fans.

Über zwei Jahre ist es her, dass sich Wacker Nordhausen und Eintracht Sondershausen im Nordthüringen-Derby gegenüberstanden. Das letzte Pflichtspiel gegeneinander datiert vom 1. April 2012. Damals gewann Wacker mit 3:1, stieg in die Oberliga und von dort aus sofort in die Regionalliga auf. Das letzte Derby auf dem Göldner fand am 17. September 2011 statt und endete 1:1. Damals spielte Wacker Nordhausen II noch in der Kreisoberliga, schaffte dort aber im Zuge des Nordhäuser Fußball-Aufschwungs ebenfalls den Durchmarsch von der Kreisoberliga über die Landesklasse bis in die Thüringenliga.

“Das ist ein anderes Spiel als sonst, dabei ist es auch ganz egal, ob das Wacker I oder Wacker II ist”, so Eintrachts Trainer Riccardo Nieke. “Die ganze Mannschaft freut sich auf das Spiel. Auch den Zuschauern ist egal, ob das nur die Nordhäuser Reserve ist”, weiß Nieke, der die Nordhäuser am vergangenen Sonntag gegen Eisenberg (2:0) beobachtet hat.

“Wir fahren nicht nach Sondershausen, um uns über ein Unentschieden zu freuen. Wir wollen natürlich gewinnen, die Jungs sind heiß. Den Nordhäusern in der Mannschaft merkt man schon an, dass dies ein ganz besonders Spiel mit einem anderen Charakter ist”, blickt Benedikt Seipel voraus. Der 28-Jährige ist seit der Sommerpause neuer Trainer der Nordhäuser, löste Aufstiegstrainer Uwe Etzrodt ab.

Gespannt sein darf man auf die Aufstellung der Nordhäuser. Gegen Eisenberg kamen sieben Akteure aus dem etatmäßigen Regionalliga-Kader der Nordhäuser zum Einsatz. Fest steht, dass Felix Robrecht Wacker vier Wochen fehlen wird. Dafür wird Robert Stark aus dem Regionalliga-Kader, beim letzten Göldner-Derby Torschütze zum 1:1-Endstand, nach seiner Verletzungspause bei der zweiten Mannschaft zum Comeback kommen.

Bei Eintracht fehlen die Langzeitverletzten Hannes Mosebach, Felix Ruthe, Christian Lutze, Lukas Erdmann (alle Kreuzbandriss), Peter Thurnbacher (im Aufbautraining) und der in Glas getretene Stephan Ludwig (Schnittwunde unter dem Fuß). “Einige Spieler machen sogar früher Feierabend, um rechtzeitig beim Spiel zu sein, und nicht eventuell in einem Stau zu stehen”, verrät Nieke. Die Eintracht rechnet mit ungefähr 500 Zuschauern.

Alu Töpfer gegen Eisenberg. Foto: B. Peter