Trotz großem Kampf wieder nur remis gegen Hertha

Hitzeschlacht ohne happy end

Saisoneröffnung ohne Fortune

FSV Wacker 90 Nordhausen – Hertha BSC II 1:1 (0:1)

Auch Florian Esdorf stürmte unentwegt nach vorn und versuchte seine Kopfballstärke einzubringen

„Wenn der Gegner seine Chancen reingemacht hätte, säße ich jetzt betröppelt da“, sagte Hertha-Coach Ante Čović nach seinem 150. Spiel als Hertha-Bubi-Chef. Davor lagen 96 Minuten Hochleistungsfußball von zwei engagierten Teams, die beide alles gaben. Wacker fing unheimlich druckvoll an, vor allem Marcell Sobotta über links und Mateo Andačič im Zentrum wirbelten die Herthaner durcheinander. Nach reichlich zehn Minuten ging Wacker ins Powerplay über, erarbeitete Chancen im Minutentakt, aber weder Sobotta noch Pierre Merkel konnten beste Einschußmöglichkeiten nutzen. Mitte der ersten Hälfte mussten die Nordhäuser ihrem hohen Tempo etwas Tribut zollen und Hertha kam bei immer noch tropischen Temperaturen besser ins Spiel. Leider so gut, dass die Berliner den ersten Torschuss am überraschten Jan Glinker vorbei ins Wackertor knallten. Ein Sonntagsschuss von Blumberg am Freitagabend stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Wacker schüttelte sich kurz und nahm gegen Ende der ersten Hälfte das Zepter wieder deutlich in die Hand. Jedoch ohne Fortune, selbst eine dreifache Einschußmöglichkeit durch Sobotta, Merkel und den immer kreuzgefährlichen Carsten Kammlott konnte nicht genutzt werden.

Carsten Kammlott hat den Ausgleich erzielt und läuft sofort zum Anstosskreis.

Nach dem Wechsel erhöhte Wacker den Druck, Trainer Uluç brachte neue Kräfte für die Offensive, auch Kaptän Jerome Propheter, der Vaterfreuden entgegensieht, kam noch zum Einsatz. Der wieder bärenstarke Tobias Becker setzte eine Freistoß an die Latte, Propheter donnert in der 80. einen Freistoss ebenfalls ans Gebälk, dass der Albert-Kuntz-Park erzitterte und in der 83. klärt der Berliner Klehr auf der Linie für den schon geschlagenen Klinsmann eine Versuch von Christoph Göbel. Ein Elfmeterpfiff wegen Handspiels blieb auch aus und so schienen alle Bemühungen fruchtlos außer in der 60. Minute, als Keeper Klinsmann einen Gewaltschuss von Sobotta nur prallen lassen kann und der „Chipper“ Carsten Kammlott genau richtig steht und das Leder zum hoch verdienten Ausgleich ins rechte Eck wuchtet.
Es hat wieder nur zu einem Punkt gegen die Hertha gereicht und dennoch war das Publikum nicht unzufrieden mit der Wacker-Elf. Über alle 96 Minuten war der Siegeswille spürbar, wurde phasenweise schöner Fußball gespielt und munter angegriffen. Nur treffen müssen unsere Jungs noch in den nächsten Spielen. Nach der Leistung heute ist das aber nur einen Frage der Zeit und schon Neugersdorf kann sich nächste Woche warm anziehen, wenn Wacker die ersten Auswärtspunkte einfahren will.

Tore: 0:1 Blumberg (34.), 1:1 Kammlott (60.),

Zuschauer: 1.324 Zuschauer

FSV Wacker 90 Nordhausen: Glinker – Kovac, Pluntke, Esdorf, Göbel – Becker – Pichinot, (60. GENAUSCH)Andacic (72. Propheter), Sobotta (76. Beil)- Merkel, Kammlott

Hertha BSC II: Klinsmann – Fuchs, Baak, Morack, Büch -Egerer (90. De Angelo, Klehr – Pfeiffer (72. Rocxzan),,Blumberg, Covic – Siakam (85. Krebs)

Trainerstimmen:

Ante Covic (Hertha BSC II):

Wir wussten, was uns hier erwartet und ich habe von meiner Mannschaft heute gefordert, dass sie mental dagegenhält. Wir haben einen sehr starken Liga-Favoriten gesehen. Gegen den wollten wir eklig spielen und als Underdog alles geben. Wenn der Gegner seine Chancen reingemacht hätte, säße ich hier betröppelter da. Aber ich bin sicher, Volkan wird seine Siege noch holen.

Volkan Uluç (FSV Wacker 90 Nordhausen):

Wir haben ein Klassespiel gesehen mit vielen Torchancen, Lattenkrachern und Pfostenschüssen. Meine Mannschaft hat eine tolle Leistung gezeigt, nur im Abschluss hatten wir leider Pech. Natürlich sind wir nun traurig, wenn wir eigentlich 4:1 hätten gewinnen müssen. Jetzt konzentrieren wir uns auf die nächsten Spiele und müssen lernen, nicht so brav wie heute zu agieren. Wir werde auch noch Spiele gewinnen in dieser Saison.