Der FSV Wacker gewinnt die Nachholpartie mit Glück und Geschick

Kammlott macht den Unterschied

 

Der FSV Wacker gewinnt die Nachholpartie mit Glück und Geschick

FSV Wacker 90 Nordhausen – BFC Dynamo 2:1 (1:0)

Florian Beil bekommt den Ball in der Schlussphase nicht über die Linie

Das vierte Spiel in zwölf Tagen stand heute Abend auf dem Programm des FSV Wacker 90. Bei phantastischem Fußballwetter entwickelte sich gleich von Beginn an ein munteres Nachholspiel und beide Teams legten los wie die Feuerwehr. Schon in der dritten Minute gerieten die Berliner in Bedrängnis, weil Carsten Kammlott energisch am Strafraum ins Pressing ging. Kurz danach die gleiche Situation am rechten Strafraumeck. Der Wacker-Stürmer erkämpft sich den Ball und treibt ihn beherzt in die Gefahrenzone, wo das Spielgerät ans Bein des unglücklichen Verteidigers Brendel springt und von da aus am verblüfften Torhüter Hendl vorbei ins Tor.
Wacker hatte das Geschehen nun im Griff und die Berliner brauchten 20 Minuten, bis sie besser ins Spiel kamen. Bis zur Pause gab es mehrere Chancen auf beiden Seiten in einem sehr ansehnlichen Spiel. Die Wacker-Führung war zu diesem Zeitpunkt absolut verdient.
Nach der Pause wollten es die Berliner besser machen und drängten intensiv auf den Ausgleich, der ihnen in der 50. Minute durch Schulz gelang. Die Abwehr der Hausherrn wirkte in dieser Phase zum wiederholten Male unsortiert. Jetzt war der BFC am Drücker und Wackers Schwung aus der ersten Hälfte war nicht mehr zu sehen. Je mehr der Wind im Stadion auffrischte, desto mehr begann die Partie zu verflachen. Beide Trainer versuchten durch offensive Wechsel noch einmal Feuer in die Partie zu bringen.

Carsten Kammlott erzwingt in der 4. Minute ein Eigentor von Brendel

In der Schlussviertelstunde ging es zwischen den Strafräumen wieder hoch und runter mit guten Einschussmöglichkeiten auf beiden Seiten. Bis schließlich die 83. Minute kam und mit ihr der große Auftritt des „Chippers” Carsten Kammlott. Die BFC-Abwehr kann einen Eckball nicht klären, der zweite Ball kommt wieder in den Strafraum und am Ende einer unübersichtlichen Kopfballstafette spritzt der Angreifer in die Rückgabe auf Torhüter Hendl und tut, was ein Mittelstürmer tun muss. Humorlos knallt er den Ball aus wenigen Metern unter die Latte. Jetzt war der Widerstand der Berliner gebrochen und allein Joy-Lance Mickels hätte nach Kontern noch zwei bis drei Tore erzielen können. Trainer Heiko Scholz lobte auf der Pressekonferenz seinen Goalgetter Kammlott und bestätigte ihm eine derzeit überragende Form. „Er hat in den englischen Wochen voll durchgespielt und ist wirklich super drauf. Der fühlt sich hier pudelwohl“, sagte der Coach.

Am Ende des Spiel kam es aus den Reihen der Nordhäuser Fans zu vereinzelten unschönen Äußerungen gegenüber den Gästespielern. Der FSV Wacker 90 entschuldigte sich umgehend beim BFC. Die Unterstützung der Fans ist gut und wichtig, aber es darf dabei keinen Raum für beleidigende Sprüche gegen Gästespieler geben. Das sei nicht tolerabel und werde intern ausgewertet, verlautete es nach dem Spiel aus dem Vereinsvorstand.

FSV Wacker 90 Nordhausen:
Glinker – Heidinger, Esdorf, Pluntke, Göbel – Becker, Sobotta (62. Beil), Uçar (75. Kores), Mickels – Genausch (79. Pichoinot), Kammlott

BFC Dynamo:
Hendl – Brumme, Grundmann, Brendel, Reher – Özkan, Schulz, Brandt (85. Malembana), Breustedt (90. Brasnic), Brinkmann (79. Lewandowski)- Atici

Tore: 1:0 Brendel (Eigentor, 4.), 1:1 Schulz (50.), 2:1 Kammlott (83.)

Zuschauer: 590

Trainerstimmen:

Heiko Scholz (FSV Wacker 90 Nordhausen):
Das war heute kein guter Auftritt von uns. Wenn man so früh führt, dann muss auch nachgelegt werden. Stattdessen herrschte Unsicherheit bei uns. In der Pause wurde es in der Kabine dann etwas lauter, aber leider hat auch das nichts genützt. Wir müssen das abhaken und uns regenerieren. Für den Sonntag verspreche ich den Zuschauern wieder eine andere Leistung des Teams.

Matthias Maucksch (BFC Dynamo):
Wir sind schlecht ins Spiel gekommen und waren 20 Minuten lang zu pomadig. Danach haben wir uns als Mannschaft präsentiert und waren auf Augenhöhe. Die entscheidenden Pässe waren aber wieder zu ungenau und dann passiert es eben, dass man so einen unglücklichen Gegentreffer fängt. Praktisch haben wir alle drei Tore geschossen heute. Die zweite Halbzeit stimmt mich aber positiv und macht mit dieser mannschaftlichen Leistung Mut für die Zukunft. Nordhausen wünsche ich viel Erfolg, sie haben ja jetzt mit Scholle gute Voraussetzungen dafür.