BSG Chemie Leipzig – FSV Wacker 90 Nordhausen II 2:1 (1:0)

Knappe Niederlage trotz guten Spiels

Jokanovic beim Foulspiel gegen Bury

Wacker Nordhausen II hatte sich für den Auswärtsauftritt beim Tabellenzweiten BSG Chemie Leipzig einiges vorgenommen. Im Vergleich zum Heimspiel gegen Halle 96 gab es gleich 5 Veränderungen in der Startelf. Jokanovic, Kovac, Andacic, Merkel und Scholl durften von Beginn an ran. Der Matchplan der Gäste für die Anfangsphase sah vor, Druck aufzubauen, um Chemie damit in ihrer eigenen Hälfte zu halten und zu beschäftigen. Torchancen resultierten daraus zwar nicht, aber der Gegner bekam eine Vorahnung davon, dass sich unsere U23 nicht nur „hinten rein“ stellen und sich ihrem Schicksal ergeben wollte. In der 28. Minute nahm das Spiel auf tiefem Geläuf dann auch emotional richtig Fahrt auf. Zuvor hatten die Rolandstädter durch Lucas Scholl ihre erste gute Möglichkeit. Wacker-Keeper Jokanovic geriet außerhalb des Strafraums in einem Zweikampf mit Alexander Bury. Eine spektakuläre Szene, in der Jokanovic den Leipziger am linken Fuß traf und abräumte. Dieser kam zu Fall und bekam von der Unparteiischen Sandra Stolz aus Pritzwalk einen Freistoß zugesprochen. Schwalbe? Mitnichten!

Druschkys Freistoß überwindet Jokanovic zur Chemie-Führung

Die Gemütslage auf und neben dem Platz sollte sich nach einigen Diskussionen schnell wieder beruhigen. Der Gästetorwart sah den gelben Karton. Kai Druschky legte sich den Ball zurecht und zirkelte das Leder mit einem Kunstschuss aus 18 Metern in die Nordhäuser Maschen. Obwohl im kurzen Eck abgetaucht, konnte Jokanovic den Freistoß nicht entschärfen. Die Kulisse von 2600 Zuschauern feierte die 1:0-Führung der Chemiker frenetisch. Gleichzeitig auch der Halbzeitstand. Wacker-Coach Philipp Seeland nahm in der Pause Umstellungen vor, die Gäste gingen den zweiten Durchgang mit Doppelspitze an. Lohn der Arbeit war dann ein überragend vorgetragener Angriff über links. Gino Dörnte kann vom Leipziger Wajer im Laufduell nicht gestoppt werden. Seine scharfe Hereingabe in den Strafraum findet mit Kores einen Abnehmer. Dieser kann sich gegen Karau und Schmidt durchsetzen und zum Ausgleichstreffer abschließen. Der Jubel der Wackeren währte nur kurz. Nur 120 Sekunden später gingen die Chemiker ein zweites Mal in Führung. Wajer als Nutznießer eines Ballverlustes an der Außenlinie leitete die Aktion ein. Wacker klärte die Hereingabe nur unzureichend. Erst Kovac per Knie, dann Jokanovic per Hand.

Der Vorbereiter des 1:1 – Gino Dörnte

Im Gewusel stand Schmidt goldrichtig und netzte aus kurzer Distanz zum 2:1 ein. Der Alfred-Kunze-Sportpark bebte. Für die Gäste sollte es nun schwer werden, nochmal ins Spiel zurückzufinden. Die versuchten alles, um zumindest einen Punkt mitzunehmen. Chemie jedoch agierte in der Schlussphase clever und ließ den Gegner kaum noch in die eigene Hälfte kommen. Wie im Hinspiel musste sich die Seeland-Elf Chemie Leipzig knapp mit 1:2 geschlagen geben. Ein Punkt wäre aufgrund des mutigen und engagierten Auftritts sicher verdient gewesen. „Wir haben viel versucht und wollten mutig nach vorne spielen. Gerne wären wir mit etwas Zählbaren nach Hause gefahren. Leider ist uns dies nicht gelungen“ erklärte unser Kapitän Marcus Vopel nach Spielende.

BSG Chemie Leipzig: Julien Latendresse-Levesque (TW), Stefan Karau (C), Manuel Wajer, Andy Wendschuch, Alexander Bury, Marc Böttger, Benjamin Schmidt, Philipp Wendt, Branden Stelmak (67. Ryutaro Omote), Florian Schmidt (85. Eric Berger), Kai Druschky (75. Max Keßler).

FSV Wacker 90 Nordhausen II: Josip Jokanovic (TW), Vladimir Kovac, Mateo Andacic (63. Leon Gümpel), Marcus Vopel (C), Pierre Merkel, Stepan Kores, Lucas Scholl, Erik Schneider (78. Robin Fluß), Felix Schwerdt, Gino Dörnte, Lennart Liese (82. Mika Hess). 

Tore: 1:0 Druschky (29.), 1:1 Kores (70.), 2:1 Schmidt (72.)

Zuschauer: 2600

Trainerstimme: 

Philipp Seeland (FSV Wacker 90 Nordhausen II): „Das Spiel ist für uns weitestgehend gut gelaufen. Wir konnten das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben in der ersten Viertelstunde viel Druck gemacht und Chemie in ihrer eigenen Hälfte gehalten. Dann haben wir mit dem Foulspiel von Jokanovic an Bury eine ärgerliche Situation. Beim Freistoß zeigte sich dann die individuelle Klasse von Druschky. In der zweiten Halbzeit haben wir Gino Dörnte vorgezogen und mit einer zweiten Spitze gespielt. Wir belohnen uns in der Folge mit einem tollen Spielzug über links, der zum Ausgleich führt. Ein super Tor zum 1:1, was meines Erachtens auch das Endergebnis hätte sein können. Nach der erneuten Führung von Chemie haben wir alles probiert, um vielleicht doch noch den Lucky Punch zum 2:2 zu setzen. Obwohl wir am Ende keine Punkte haben, können wir dem Spiel und unserem Auftritt zufrieden sein.“