VSG-Coach Miroslav Jagatic im Interview

“Müssen unsere wenigen Chancen nutzen”

Miroslav Jagatic: “Freundschaft mit Volkan Uluç ruht am Sonntag”

 

Der in Soltau geborene Miroslav Jagatic wurde schon als Kind ein Berliner, besitzt die A-Lizenz, ist Fußball-Lehrer und seit letzten Sommer in Altglienicke verantwortlich. Als Spieler und Trainer arbeitete er bei 16 Berliner Vereinen. Sein Team ist gespickt mit interessanten und bekannten Spielern. Sonntagnachmittag um 13.30 Uhr gibt der Aufsteiger seine Visitenkarte im Albert-Kuntz-Sportpark ab. Wir konnten den Trainer vorab sprechen.

 

 

 

Sie haben in vielen, auch sehr traditionsreichen Berliner Klubs gespielt und als Coach gearbeitet. Wo haben Sie sich am wohlsten gefühlt?

Da will ich keinen Verein herausheben, ich habe mich überall wohlgefühlt, bin gut klar gekommen und mit allen Partnern im Guten auseinandergegangen.

In Altglienicke werden gerade erst Strukturen aufgebaut, die VSG verfügt über keinen Rasenplatz. Sind das gute Bedingungen für ihr Team?

Wir versuchen das Optimale herauszuholen, aber wir mussten schon viel jonglieren mit Trainingsplätzen etc. Am Ende hat es aber ganz gut funktioniert. Allerdings geht das auch nicht ewig so weiter und es ist anstrengend für die Spieler. Die Vereinsführung arbeitet bereits an einer Lösung.

 

Bis das Union-Idol Torsten Mattuschka im Sommer 2016 nach Altglienicke ging, kannte kaum einer den Verein. Wie hat der sich so schnell entwickeln können?

Das hat der langjährige sportliche Leiter Daniel Böhm angeschoben. Er hat selbst viel investiert und über die Jahre immer mehr Sponsoren dazu geholt. Und die Entwicklung ist noch lange nicht abgeschlossen.

Wie können Sie Leute wie Brunnemann und Mattuschka bezahlen, wer steht da hinter der VSG?

Das wird nicht alles nur über Geld geregelt. Torsten Mattuschka bspw. macht aktuell seine Trainerausbildung nebenher und auch Boubacar Sanogo will später diese Karriere einschlagen und qualifiziert sich weiter.

Im Winter haben Sie neben Sanogo mit Chinedu Ede gleich noch einen weiteren Ex-Bundesliga-Profi verpflichtet. Wie ist der Kontakt zustande gekommen und wie konnten sie die für Randberlin begeistern?

Beide wollten nach Deutschland zurück, Ede ist Berliner und war in Bangkok nicht glücklich. Dann kam der Kontakt über Torsten Mattuschka zustande, der beide gut kennt und so schlossen sie sich der VSG an. Sie sind sehr erfahrene Spieler und haben viel Routine. Perspektivisch wollen wir aber auch auf die Jugend setzen.

Als Berliner Ex-Spieler und Trainer kennen Sie bestimmt den Wacker-Coach Volkan Uluç. Was halten Sie von ihm?

Volkan kenn ich schon seit der Zeit, als er junger Co-Trainer beim Spandauer SV war. Er ist ein sehr guter Trainerkollege, ich kann nur Gutes über ihn erzählen und wir mögen uns. Am Sonntag wird das aber kaum zu sehen sein, da sind wir Konkurrenten und haben beide nichts zu verschenken.

In der Liga tobt derzeit einen harter Abstiegskampf. Warum wird sich am Ende die VSG in der Regionalliga behaupten?

Wir hatten in den bisherigen Spielen schon viele Möglichkeiten besser zu punkten, mussten aber viel Lehrgeld zahlen. Jetzt sind wir so weit, dass wir unsere Chancen konsequenter und effektiver nutzen, deshalb werden wir nicht absteigen.

Was glauben Sie, erwartet ihre Jungs am Sonntag hier in Nordhausen?

Eine spielerisch sehr starke Truppe mit viel Erfahrung. Die haben einen Plan und werden uns mit schnellem Spiel beeindrucken wollen. Wir müssen ordentlich dagegenhalten und unsere sicherlich sehr wenigen Chancen gut nutzen.